Wenn du als Fach- & Führungskraft seit mehr als 20 Bewerbungen schon auf eine Jobzusage wartest.
Irgendwie will es nicht so mit dem Bewerbungserfolg hinhauen. Gefühlt sind zwar immer irgendwo „Eisen im Feuer“, aber wenn man jetzt mal ganz nüchtern die letzten Monate Revue passieren lässt, ist dabei bislang nicht viel rumgekommen. Wenn man also mal vollkommen ehrlich zu sich selbst ist, hat man entweder gar keinen Erfolg oder nur dort, wo man dann eigentlich am Ende nicht landen will. Mittlerweile sind nicht nur Wochen sondern Monate ins Land gezogen und man hat schon deutlich mehr als 20 Bewerbungen ins Rennen geschickt - Die Schlagzahl stimmt, der Output allerdings nicht. Auch Gespräche mit einigen Headhuntern klangen anfänglich sehr vielversprechend. Aber auch hier lassen Rückmeldungen auf sich warten. Verbindlichkeit und Transparenz sind dieser Tage nicht unbedingt gegeben.
Ich spreche in letzter Zeit immer wieder mit Fach- und Führungskräften, die mir versichern: Fred, das ist vollkommen normal – Ich habe ja erst 20,30 oder 50 Bewerbungen geschrieben. Teilweise sogar über 100.. Gestandene Frauen und Männer mit tollen vermarktbaren Qualitäten, die aber noch auf ihr “Ja” warten. Wer euch sagt, dass das normal ist, hat keine Ahnung oder lügt.
Dazu zwei Gedanken, die euch aus diesem Tief rausziehen und eine Veränderung der Ergebnisse herbeiführen sollen.
Der erste Gedanke...
ist mehr oder weniger eine unschöne Wahrheit: Wenn Du gerade so eine Schlagzahl hast und noch kein konkretes passendes Angebot vorliegt, dann ist es gerade keine Frage des Fleißes, des Engagements oder der Zeit. Es ist vielmehr eine Frage der Methode, deiner Positionierung oder dem Ort, an dem du suchst. Ich weiß, dass es sinnvoll ist zu keinem Zeitpunkt zu viel Frust oder womöglich auch Panik aufkommen zu lassen und deswegen ist es auch irgendwo legitim sich in regelmäßigen Abständen zu beruhigen. Letztlich hält man dann aber erfahrungsgemäß zu lange am falschen Weg fest. Deswegen reflektiere deine Situation einmal nüchtern und vollkommen ungeschönt und stell dir die Frage, warum das nächste Dutzend Bewerbungen erfolgreicher sein soll. Jetzt ist es gerade wichtig sich für eine neue Lösung zu entscheiden und seine Bewerbungsstrategie mal komplett zu überdenken.
Der zweite Gedanke..
knüpft im Prinzip an den Ersten an. Wenn du bereits warm geworden bist mit der Idee etwas Grundlegendes zu ändern und von deiner ursprünglichen Bewerbungsstrategie abzuweichen, besteht allerdings die Gefahr es zu verschlimmern. Denn jetzt gibt es natürlich auch Viele, die anfangen alle Variablen des Bewerbungsprozesses zu analysieren und jedes mal eine neue Lösung zu kreieren, wenn es nicht geklappt hat. Dazu gehören total unkonventionelle Bewerbungsunterlagen gekennzeichnet durch einen Skill-Overload inklusive Selbstanalysen und Kuchendiagrammen sowie Endlos-Projektlisten. Aktive Bewerbungen taugen nichts, daher setzt man nun verstärkt auf den direkten Kontakt zu Entscheidern. Wenn das auch nicht klappt, muss es wohl an den Unternehmen selbst liegen, zu denen das eigene Skillset vermeintlich nicht passt, deswegen fokussiert man sich nun voll und ganz nur noch auf Beratungen. Die Liste von neuen Richtungen ist endlos und ich habe ehrlich gesagt schon alles erlebt in Bezug auf “Overengeneering” und dem Versuch sich selbst pragmatisch zu analysieren und zu optimieren.
Gleich vorweg: Selbst der beste Psychologe kann sich nicht selbst therapieren. Und egal wie gut du in deiner strategischen Rollen als Leader bist - Sobald es darum geht uns zu verkaufen, betreiben wir Trial & Error an den falschen Stellen.
Conclusio:
Deswegen ist es wichtig Leute zu involvieren, die dich reflektieren können und dort ansetzen, wo deine Wahrnehmung auf natürliche Art und Weise endet. Ich spreche nicht per se von mir als Coach. Klar, das ist auch eine Option. Aber ich rede vor allem von Menschen, die einen ungetrübten und ehrlichen Blick auf dich, deine Positionierung, deine Jobwahl, deine Unterlagen oder deine Selbstpräsentation im Gespräch werfen. Holt Menschen dazu, die nicht unbedingt Experten sind für euer Thema, aber die euch spiegeln und können und wollen. Damit versteht ihr, welches Bild ihr unbewusst in eurem Gegenüber kreiert. Das beginnt mit einem unpassenden Bewerbungsbild und endet bei der Selbstpräsentation, die womöglich schwer verständlich und zu detailreich ist. Wichtig ist nur, dass ihr offen dafür seid und Personen auswählt, die den Mumm haben euch die Wahrheit zu sagen.
Falls es dir genauso oder ähnlich geht und du einen neuen Bewerbungsimpuls brauchst, kannst du mich natürlich jederzeit ansprechen.
Viel Erfolg euch allen da draußen! Von Herzen!
Allerbeste Grüße und Danke für’s Lesen
Frederick