Was wir von Beppo, dem Straßenfeger, lernen können
Wer kennt nicht Momo, ihren Freund Beppo und die grauen Herren, die den Menschen die Zeit stehlen wollen? Wer „Momo“ von Michael Ende gelesen hat, wird dieses fantastisches Märchen für immer in seinem Herzen haben. Die grauen Herren haben uns schon lange im Griff. Wir tun alles, um Zeit zu sparen. Wir haben sogar Geräte erfunden, um Zeit zu sparen. Doch: Wo bleibt die gesparte Zeit? Je mehr Zeit wir sparen, desto weniger scheinen wir zu haben. Hand auf´s Herz:
Bist du auch Kunde der grauen Herren?
Ich habe ich mich total ertappt gefühlt, als ich das Buch gelesen habe. Ich liebe To-Do-Listen, denn sie geben mir Struktur und ich kann mich besser fokussieren. An meine To-Do-Liste Haken dranmachen zu können, gibt mir natürlich ein gutes Gefühl. Der Knackpunkt ist allerdings: Meine Liste ist meist zu optimistisch. Was dann passiert, ist: Ich fühle mich unter Strom, um meine Aufgaben, mein Ziel zu schaffen. Wenn dann noch die Technik streikt, werde ich schon mal hektisch. Noch mehr, noch schneller arbeiten, um alles zu schaffen. Wohin soll das führen? Wo soll das Ende dessen sein? Zeit für Schönes, für Familie und Hobbies bleibt dabei nicht. Die Frage ist: Wie befreien wir uns von der Geißel der grauen Herren? Bei meiner Suche habe ich zwei Antworten auf diese Frage gefunden. Erstens:
Das Wettrennen gegen die Zeit werden wir immer verlieren.
Das ist mir durch Beppo klar geworden. Egal, wie schnell wir rennen, wir werden nie alles geschafft haben. Wir können diesem mentalen Hamsterrad nur unser bewusstes Erleben entgegensetzen. Und zweitens: Es kommt darauf an, wie wir die Zeit erleben. Beppo schildert das so:
„…es ist so: Manchmal hat man eine sehr lange Straße vor sich. Man denkt, die ist so schrecklich lang; das kann man niemals schaffen, denkt man.“ Er blickte schweigend eine Weile vor sich hin, dann fuhr er fort: „Und dann fängt man an, sich zu eilen. Und man eilt sich immer mehr. Jedes Mal, wenn man aufblickt, sieht man, dass er gar nicht weniger wird, was noch vor einem liegt. Und man strengt sich noch mehr an, man kriegt es mit der Angst zu tun, und zum Schluß ist man ganz außer Puste und kann nicht mehr. Und die Straße liegt noch immer vor einem. So darf man es nicht machen.“ Er dachte einige Zeit nach. Dann sprach er weiter: „Man darf nie an die ganze Straße auf einmal denken, verstehst du? Man muss nur an den nächsten Schritt denken, an den nächsten Atemzug, an den nächsten Besenstrich. Und immer wieder an den nächsten.“ Wieder hielt er inne und überlegte, ehe er hinzufügte: „Dann macht es Freude; das ist wichtig, dann macht man seine Sache gut. Und so soll es sein.“
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- wie es kommt, dass manche Menschen auch unter großem Druck gelassen bleiben,
- wie wir in unserer schnelllebigen Welt klug mit Zeit umgehen können,
Hör rein in das Interview auf meinem Blog, probiere vielleicht ein paar Dinge davon aus … und freue dich auf meinen nächsten Impulsletter.
Das "Wir" macht uns stark!
1 JahrWo bleibt die Zeit für SICH selbst? Am Ende einer To-Do-Liste ist dafür meist kein Platz mehr. Bevor irgend etwas aus Zeitmangel von der Liste gestrichen wird, fällt es wesentlich leichter etwas aus der eigenen Freizeit zu streichen, ein Treffen mit Freunden, ein Theaterbesuch, ein gemeinsames Abendessen usw. Nach eigenen sehr schmerzhaften Erfahrungen gehören deshalb für mich inzwischen zwei Dinge ganz nach oben auf jede Liste, eine eigene Aktivität und das Wort NEIN! Nein, ich kann das jetzt nicht machen! Nein, ich bin beschäftigt mit … Wir können sehr viel über Momo und Beppo lernen, die Kontrolle über die eigene Zeit zu haben ist mitentscheidend für eine funktionierende Selbstfürsorge.