Leader, Leadership, Leaderships
Wenn wir uns über Führungsarbeit in eurer Organisation unterhalten, dann stolpern wir bestimmt früher oder später über das Konstrukt "Führungskräfte". So als würde Führung und Führungskräfte zusammengehören. Eingebettet in reichhaltige Leadership-Programme für die auserwählte Minderheit, schon immer vorhanden, wie eine von Natur vorgegebene Selbstverständlichkeit angenommen, als wahrhaftig behauptet.
Selbstorganisation ist Führung - Zentrale Steuerung braucht Ausführung
Wieso eigentlich? Wieso sind so viele Menschen überzeugt davon, dass es in Unternehmen Führungskräfte, in Levels hoch und runter kategorisiert, schön am Organigramm aufgeschichtet braucht? Wieso werden Entwicklungsmöglichkeiten im Unternehmen mit fleißigem Leiter-emporklimmenden Menschen-Bildern kombiniert? Wieso gehen so viele davon aus, dass Teams auf jeden Fall Führungskräfte brauchen, als stürze sonst der ganze Laden zusammen und alles sei verloren? Wieso haben sich Worte wie Letztentscheidung und Endverantwortung im Stellenprofil der Führungskraft verfangen? Und wie holen wir die Verantwortung da wieder raus?
“That is always our problem, not how to get control of people, but how all together we can get control of a situation.” - Führungsarbeit haftet nicht an Führungskräften und hat mit Menschenführung nichts zu tun. Ganz im Gegenteil. Das erkannte bereits Mary Follett, Pionierin der modernen, humanistischen Managementlehre
Was wäre, wenn genau dieses "Leader" Konstrukt die Höchstleistung, welche in guter Teamarbeit schlummert, blockiert oder stört? Wenn dieses Konstrukt die erforderliche Auseinandersetzung, den Teamgeist und die Highperformance, die sich ja alle so sehr wünschen, schmälert? Wenn dieses Konstrukt den Blick auf Arbeit, auf Zusammenarbeit, auf den Markt verstellt? Wäre es schlimm, wenn es sich hier um einen Irrtum handelt? Wäre es großartig, wenn es anders nicht viel besser ginge? Wenn es Alternativen gibt? Wenn Führungsarbeit nichts mit Führungskräften zu tun hat? Wenn weiterhin all die Führungskräfte gebraucht werden, doch nicht um Menschen zu führen?
"Wir müssen beginnen, Führung als gemeinsame Arbeit am System zu organisieren - statt als patriarchalische Arbeit am Menschen. Wir brauchen Führungsarbeit von allen, statt Führungskraft der Wenigen. Manager sind nicht das Problem" Niels Pfläging
BetaCodex Meetup am 15.2.2022 zum Thema "Führung"
Welche Rolle spielt Führung in Unternehmen? Was bedeutet Führung in diesem Zusammenhang überhaupt? Was verstehen wir darunter und welche Art von Führung ist die Antwort auf die Problemstellungen in den Organisationen von heute? Nach einem Intro von Jan Krims über "Weniger Macht, mehr Bedeutung" wird zum Diskurs zu frei wählbaren Sessions eingeladen. Eine Session rund um Sprache und Führung gibt es dabei mit mir.
Die Macht der Sprache für gemeinsame Führungsarbeit
Was steckt in den Begriffen wie Mitarbeiterführung, Vorgesetze, Leistungsträger und Karriereleiter? Wie verhindern sie Führung und Machtentfaltung? Wieso ist ein "demokratischer Führungsstil" ein Oxymoron? Welche Sprache braucht starke Teamarbeit, welche nicht? Und kann man sich eine Organisation schönreden? Am 15.22022 lade wir Leadership-affine Menschen aller Art ein, sich mit Spracharbeit im eigenen Unternehmen auseinanderzusetzen. Diese Session beim BetaCodex-Meetup wird hoffentlich aufregend, aufreibend und wild. Gemeinsam mit meiner Kollegin Marika Junikajtes laden wir dazu ein und freuen uns auf regen Austausch dazu. Mitzubringen sind Begriffe rund um Führung aus der eigenen Organisation, Fragen, denen wir uns widmen können, Lust auf Hypothesenbildung und auf wilden Diskurs. Einfach über Xing anmelden.
Das dazu passende Sichtart-Geschenk
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Aus unserer aktuellen Sichtart-Postkarten-Edition
Eine Podcastfolge mit Anregungen, wie wir die Sprache der autoritären Herrschaftsansprüche aus unseren Köpfen und Organisationen bringen, welche Sprache selbstbestimmtes Arbeiten, sinngekoppelte Teamarbeit, selbstgesteuerte, dezentrale Beta-Organisationen braucht. Sprache und Denken bedingen sich.
Elisabeth Sechser ist Expertin für Organisationsentwicklung mit Fokus auf Agilität, Demokratieentwicklung und organisationales Lernen. Mit ihrem Unternehmen Sichtart begleitet sie beim Abbau von Wertschöpfungshindernissen und beim Gestalten zeitgemäßer Unternehmensführung. Mit ihrem Podcast schafft sie ein Bildungsangebot für Zusammenarbeit. Als führende Spezialistin des “Beta-Kodex” und Partnerin des internationalen Unternehmens „disqourse“ steht die kritische Denkerin für lebendige, erfolgreiche Arbeitsorte. www.sichtart.at
#BetaCodex #Agilität #Führung #Leardership #Demokratie #Diskurs #Organisationsentwicklung #Selbstorganisation #AgilityProvider
Elisabeth, danke,… Ein inspirierendes Bild.
Management Development Expert | Business Mental Coach | Trainer
2 JahreSpannender Artikel! Es klingt so einleuchtend und bedeutet dennoch ein großes Umdenken: "Wir müssen beginnen, Führung als gemeinsame Arbeit am System zu organisieren - statt als patriarchalische Arbeit am Menschen.”
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2 JahreLiebe Elisabeth, das ist ein wirklich toller Artikel und ich freue mich schon sehr auf die gemeinsame Session mit dir zu diesem so wichtigen Thema! Organisationssprache macht Wirklichkeit - wenn wir uns das vor Augen führen, sehen wir auch, wie wichtig die sorgsame Wortwahl doch ist. Es macht eben zum Beispiel doch einen riesigen Unterschied, ob ich von "Kompentenzträgern" spreche oder "Könnerschaft". Müssen die Mitarbeiter "ins Boot geholt/mitgenommen werden" oder lade ich meine Kolleg:innen ein? Das wird sicher ein aufregender Diskurs :)
Advisor, speaker, organizational researcher, author, publisher | BetaCodex Network founder | Leadership philosopher, management exorcist, EdTech entrepreneur, advisor | Founder at Red42 | Founder at qomenius | TeamHabeck
2 JahreExzellenter Artikel!
Advisor, speaker, organizational researcher, author, publisher | BetaCodex Network founder | Leadership philosopher, management exorcist, EdTech entrepreneur, advisor | Founder at Red42 | Founder at qomenius | TeamHabeck
2 JahreBottom-up = Top-Down = Graswurzel = Gegenstrom. Alles dasselbe. Alles derselbe Mist. Das Gegenteil von alledem heisst #Dezentralisierung.