Wie perfektoid ist die digitale Welt? Innovation ist Perspektivwechsel und Intuition
Die Großmächte planen schon längst den nächsten Urknall: patriarchalisches Kriegsgeheule, reaktionäre nationale Abschottung, weltweite militärische Aufrüstung - Rotverschiebung lüberall. Dabei hat die 1927 von Lemaître beschriebene (und von Friedmann vorbereitete) Urknalltheorie viele logische Fehler und ist nicht für eine globalisierte Welt wachsender komplexer Interdependenzen geeignet - das Experiment aus Theologie und Physik hat den zweiten Weltkrieg schließlich als self-fulfilling prophecy vorausgesagt oder zumindestens im Nachhinein gerechtfertigt.
Viel verantwortungsvoller für die internationale Kooperation ist doch die Steady-State-Theorie, die - ohne Erfolg - in den 90ern versucht wurde wiederzubeleben, und die schon Albert Einstein interessierte. Wie auch immer, auf dem Feld der Mathematik passiert gerade so viel Spannendes - die positive Energie der perfektoiden Räume von Peter Scholze wird auch die Kosmologie erreichen und hoffentlich Impulse für eine maßvolle Vereinigung von Quantentheorie und Relativitätstheorie schaffen. Es ist Zeit, Grenzen zu überwinden statt neue zu ziehen.
Wie sieht es denn im digitalen Deutschland aus? Dort tummeln sich erstaunlich wenige Primzahlen, die in der Lage sind, sich wie eine Variable zu verhalten und den Raum zu verändern. Obwohl selbst die von Haus aus separatistisch veranlagten Wissenschaften es nun euphorisch in Betracht ziehen, von einem Gebiet ins andere zu wechseln und damit die aristotelische Kluft zu überwinden, herrscht in Politik und Wirtschaft eher Ahnungslosigkeit: Wie soll man Analogien zwischen altbekannten Funktionen und nerdigen p-adischen Einheiten herstellen, deren eigenwillige Sprache man kaum versteht? Was sagt das Genie?
„Die Quantenmechanik ist sehr achtunggebietend. Aber eine innere Stimme sagt mir, daß das noch nicht der wahre Jakob ist. Die Theorie liefert viel, aber dem Geheimnis des Alten bringt sie uns kaum näher. Jedenfalls bin ich überzeugt, daß der nicht würfelt.“ (Albert Einstein an Max Born, 1926. zitiert nach Wikipedia)
Vielleicht sollten wir öfter mal wieder auf unsere innere Stimme hören. Im diplomatischen Austausch kann das sogar dabei helfen, sich auf einer Ebene ohne Hintergrundstrahlung anzunähern, ohne auf den produktiven Big Bang zu verzichten. Spätestens wenn wir uns im freien Fall befinden, werden wir feststellen, ob die lieb gewonnene Gravitation nicht doch eine Scheinkraft ist.