racing wheel
Benedikt hat seit 1999 hauptberuflich mit digitalen Spielen zu tun. Er war Redakteur und Chefredakteur des Multiformat-Magazins fun generation, arbeitete als PR & Marketing Manager beim Wormser Spielepublisher Blackstar Interactive und gründete 2001 die Medienagentur plassma, mit der zusammen…
Sönke hat in München Kommunikationswissenschaften studiert und begeistert sich seit den frühen 90ern für Computer- und Videospiele sowie jede Art von Gaming-Controllern. Sein Einstieg als Journalist gelang 1998 beim Fachmagazin Video Games, heute arbeitet er als freier Autor für eine Vielzahl…
Ob Gran Turismo, Forza Motorsport, Assetto Corsa oder der Landwirtschafts-Simulator – mit dem richtigen Lenkrad spielen sich viele bekannte Vehikel-Simulationen einfach noch besser. Wir zeigen die fünf besten Lenkräder für Simulationen bis 650 Euro.
Lenkräder für Rennspiele wurden bereits in Arcade-Automaten der 1980er-Jahre verbaut. Ab etwa 1994 fanden sie zunehmend Einzug im Computer- und Videospielsektor. Mittlerweile ist diese Art von Steuergerät nicht mehr wegzudenken und ein fester Bestandteil der Simulations-Szene. Doch welche Lenkräder lohnen sich, wenn man auf PC und Konsole in beliebten Racing-Games volle Immersion genießen möchte?
Wir stellen insgesamt fünf gelungene Kandidaten vor. Darunter ist ein Einsteigermodell unter 180 Euro, zwei Lenkräder für gehobenere Ansprüche, die jeweils nicht mehr als 340 Euro kosten, ein Profimodell für unter 630 Euro sowie ein Lenkrad, das sich speziell an Fans des beliebten Landwirtschafts-Simulators richtet.
Dieser Beitrag erscheint in unserer Themenwelt Simulation. Hier ist unter anderem auch unsere Top 7 der besten Joystick für Flugsims sowie unsere Top 10 der besten VR-Simulatoren erschienen.
Kompatibel mit: PC, PS3, PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series X/S
Der Schweizer Peripheriehersteller Logitech hat sich in der Vergangenheit nicht nur durch seine Computermäuse und Steuerknüppel einen Namen gemacht, sondern auch durch richtig gute Lenkräder. Eines der besten und zugleich noch erschwinglichen Modelle aus dem Line-up der Eidgenossen ist das im Herbst 2020 erschienene Logitech G923 Trueforce – wahlweise in Varianten für PC und Playstation sowie PC und Xbox erhältlich. Zum Preis von rund 290 Euro erhalten Käufer hiermit eine tolle Kombination aus Force-Feedback-Lenkrad und Pedalen.
Herzstück beim G923 ist das Lenkrad selbst. Es bringt etwa 2,25 Kilogramm auf die Waage, findet dank eines robusten Feststellmechanismus sicheren Halt an ausreichend dicken Oberflächen, schmeichelt den Händen mit einem griffigen Lederüberzug, bietet eine gut erkennbare LED-Drehzahlanzeige sowie intuitiv angeordneten Tasten. Darunter sind zwei Schaltwippen und ein Steuerkreuz, um zügig durch Spielmenüs zu navigieren.
Stichwort Spiele: Die Software-Unterstützung ist vorbildlich und wird von Logitech kontinuierlich ausgebaut. Über die G HUB genannte Software sind zudem umfangreiche Anpassungen verschiedenster Parameter möglich. Bei einer kleineren Anzahl von Titeln (etwa Assetto Corsa Competizione, Dirt Rally 2.0, Gran Turismo 7, GT Sport, GRID, Monster Truck Championship, Project Cars 3 oder Snowrunner) kommt zudem nicht nur reguläres Force-Feedback zum Einsatz, sondern die namensgebenden Trueforce-Effekte. Die Idee dahinter: Soundeffekte aus dem Spiel werden analysiert und in Form von Vibrationen an den Nutzer weitergegeben, was bei kompatiblen Spielen in der Tat in einer noch höheren Immersion resultiert.
Macht in der Summe einen echten Preis-Leistungs-Tipp, dem Logitech obendrein eine rutschfeste Pedalerie (inklusive „Teppichkralle“) spendiert. Wer noch mehr Immersion wünscht, ergänzt außerdem für knapp 50 Euro einen Schaltknüppel. Größtes Manko bleibt die recht hohe Lautstärke, die in Haushalten mit geräuschsensiblen Mitbewohnern, Partnern oder Familienmitgliedern die ein oder andere Diskussion entfachen könnte.
Kompatibel mit: PC, PS3, PS4, PS5
Im Schnitt knapp 50 Euro (ab 340 Euro) mehr als das Logitech G923 Trueforce kostet die T300RS GT Edition von Thrustmaster. Hauptgrund für den Aufpreis ist die mit einem kräftigeren Antrieb ausgestattete Basis. Genauer gesagt handelt es sich um einen 25-Watt-Servomotor mit einem Doppelriemen-Mechanismus, der für eine sehr gleichmäßige, aber dennoch vergleichsweise leise Kräfteübertragung sorgt.
Weiterer Vorteil: Das Thrustmaster-System ist modular aufgebaut; das Lenkrad lässt sich also von der Basis lösen und gegen eine andere, separat erhältliche Varianten tauschen. Ferrari-Fans können etwa das Lenkrad F599XX Evo 30 anmontieren, Offroad-Enthusiasten setzen auf das Rally Wheel Add-on Sparco R383 und wer sich lieber in GT-Wettbewerben austobt, liegt mit dem Competition Wheel Add-on Sparco P310 richtig.
Doch auch das mitgelieferte Lenkrad macht seine Sache sehr gut, ist robust verarbeitet, bietet komfortabel erreichbare Aktionstasten, schön große Schaltwippen sowie eine hilfreiche Ausgangspositionsmarkierung oben in der Lenkradmitte. Bezüglich Grip und Beschichtung hat allerdings die G923-Konkurrenz von Logitech die Nase vorn.
Bliebe noch die Pedal-Einheit. Sie besteht genau wie beim G923 aus Kupplung, Bremse und Gas und fragt Eingaben präzise ab. Um ideale Stabilität zu gewährleisten, sollte man sie allerdings so platzieren, dass der hintere Teil gegen ein schweres Objekt drückt.
Kompatibel mit: PC, PS4, PS5
Seit dem 22. Februar 2023 verfügt die beliebte Rennsimulation Gran Turismo 7 über einen VR-Modus, der die Immersion auf ein komplett neues Level hievt – das neue PlayStation-VR2-Headset vorausgesetzt. Eines der besten Lenkräder, um genau diesen Titel in voller Pracht zu genießen – sowie weitere PC- und Playstation-Rennsimulationen, ist das Thrustmaster T-GT II für rund 630 Euro.
Zwar muss man hier fast doppelt so tief in die Tasche greifen wie beim Thrustmaster T300RS GT, dafür wird dann allerdings auch einiges geboten. Los geht’s einer schicken Wheelbase samt bürstenlosem 40-Watt-Motor, der in Gran Turismo 7 und Co. besonders kraftvolle Force-Feedback-Effekte ermöglicht. Im Falle von Gran Turismo 7 und GT Sport profitieren Nutzer zudem von der Unterstützung der sogenannten T-DFB-Technologie. Sie generiert zusätzliche Force-Feedback-Effekte in der Lenksäule und macht selbst kleinere Unebenheiten auf den Rennstrecken genannter GT-Titel spürbar.
All das koordiniert ein eigens dafür zuständiger Prozessor. Er merzt Latenzzeiten praktisch komplett aus, gewährleistet eine sehr direkte Übertragung der Lenkbewegungen und macht das T-GT II somit auch für E-Sport-Enthusiasten besonders interessant. Hinzu kommt: Im Vergleich zum ebenfalls riemengetriebenen G923 fällt die Lautstärke des Geräts nicht negativ auf.
Punkten kann das T-GT II darüber hinaus mit einer sehr übersichtlichen Anordnung der verschiedenen Tasten, vier gut erreichbaren Drehschaltern aus Metall, stabilen Schaltwippen, einem schicken Netzteil im Turbolader-Design, einem durchdachten Wheelbase-Lüftungskonzept und der für Thrustmaster typischen Flexibilität.
Will heißen: Wem das mitgelieferte, für Gran-Turismo-Spiele optimierte Design nicht gefällt, der montiert das Lenkrad einfach ab und ersetzt es durch eines von acht anderen aus dem Thrustmaster-Portfolio. Bereits im Besitz eines kompatiblen Lenkrads? Dann besteht auch die Möglichkeit, für aktuell rund 430 Euro nur die 40-Watt-Wheelbase (T-GT II Servo Base genannt) zu kaufen.
Nicht ideal ist dagegen die primär aus Plastik gefertigte Tisch-Klemmvorrichtung, die etwas unpräzisen Mini-Sticks im Bereich des linken und rechten Daumens sowie das Design des Quick-Release-Mechanismus, bei dem ebenfalls etwas zu viel Plastik zum Einsatz kommt.
Und die mitgelieferte Pedaleinheit? Bietet vollständig aus Metall gefertigte Pedalköpfe und ist für Einsteiger passabel. Spieler mit höheren Ansprüchen sollten hier jedoch besser gleich zur Profi-Variante T-LCM greifen, erlaubt diese doch noch wesentlich präzisere Bremsmanöver.
Kompatibel mit: PC, PS3, PS4, PS5
Wer sich erst einmal ans Sim-Racing-Genre herantasten möchte, der findet im Thrustmaster T150 ein bewährtes Einsteigermodell mit vielen Stärken, erfreulich wenig Schwächen und einem fairen Preis von unter 180 Euro.
Zum Lieferumfang des Thrurstmaster T150 gehören das Lenkrad selbst, die Pedale bestehend aus Gas und Bremse sowie eine Befestigungsklemme. Letztere verbindet der Nutzer mithilfe der ebenfalls mitgelieferten Feststellschraube mit einem Gewinde auf der Unterseite des Lenkrads, sie sorgt für soliden Halt an Schreibtischen und anderen stabilen Oberflächen. Einmal montiert und verkabelt, wechselt man mittels Schiebeschalter zwischen den unterstützten Spiele-Plattformen.
Der Lenkkranz hat einen Durchmesser von 28 Zentimetern, lässt sich auch mit kleineren Händen gut umgreifen und sorgt dank gummierter Bereiche links und rechts für zusätzlichen Grip. Die Schaltwippen hinter dem Lenkkranz sind prima erreichbar, verfügen über einen gelungenen Druckpunkt und bestehen komplett aus Metall – keine Selbstverständlichkeit in dieser Preisklasse!
Schön zudem, dass sich alle Tasten leicht erreichen lassen und Thrustmaster auf optischen Schnickschnack verzichtet, was wiederum der Übersichtlichkeit entgegenkommt. Das Lenkrad verfügt über einen Drehwinkel von 1080 Grad und beschert in Kombination mit den wuchtigen Force-Feedback-Effekten für ein gelungenes Fahrgefühl. Klar, mit dem Force Feedback von 400- oder 600-Euro-Geräten kann das hier verbaute Riemenscheiben-System nicht mithalten. Im genannten Preissegment macht Thrustmaster in diesem Punkt dennoch niemand etwas vor. Dass das Lenkgeräusch recht laut ausfällt, muss man dafür allerdings in Kauf nehmen.
Die Pedaleinheit geht ebenfalls in Ordnung, sollte für ideale Stabilität jedoch fest an einen Racing-Seat oder eine Bodenplatte montiert werden. Wer etwas mehr investieren will, kann das T150 alternativ mit anderen Pedal-Einheiten des Herstellern koppeln und optional noch in eine Schalteinheit investieren.
Was bleibt, ist eine klare Budget-Empfehlung, die Thrustmaster unter dem leicht veränderten Namen TMX Force Feedback zu einem fast identischen Preis anbietet.
Kompatibel mit: Windows 7, 8.1, 10, macOS ab 10.10
Der Landwirtschafts-Simulator von Giants Software ist und bleibt ein Phänomen, das Millionen Spieler in aller Welt begeistert. So sehr, dass Logitech eigens für diese Simulation ein maßgeschneidertes Steuerungssystem anbietet. Das sogenannte Heavy Equipment Bundle kostet derzeit rund 185 Euro und besteht aus drei Komponenten.
Den Anfang macht ein um 900 Grad rotierendes Lenkrad samt praktischem Drehknopf, der das entspannte Lenken mit einer Hand gestattet. Mit der anderen kann man dann zum Beispiel mit der Seitenkonsole interagieren, ein Telefonat entgegennehmen oder Chat-Nachrichten an andere Online-Spieler senden. Um die zügige Bedienung sämtlicher Menüs zu gewährleisten, stattet Logitech das Lenkrad zudem auf jeder Seite mit je einem Analog-Stick, vier Daumentasten sowie einer Rücktaste aus. Schade hingegen, dass es hier kein Force Feedback gibt.
Zur Montage: Sowohl das Lenkrad als auch die separate Steuerkonsole befestigt man mit Schraubklemmen, die sich jeweils auf der Hinterseite der Module befinden, am Schreibtisch. Kratzer sind dabei aufgrund einer durchdachten Gummierung nicht zu befürchten. Bei den für Gas und Bremse zuständigen Pedalen bietet eine aufklappbare Bodenplatte genügend Halt – was jedoch nicht immer zuverlässig funktioniert.
Hingucker der seitlichen Steuerkonsole sind neben mehr als zwei Dutzend programmierbaren Tasten (die Logitech übersichtlich durchnummeriert und in farbliche Blöcke aufteilt) ein Joystick, der insbesondere die Arbeit mit Kränen, Sägen und dergleichen spürbar vereinfacht. Was bleibt, ist ein solides Spezial-Gadget, das die Tastatur-/Maus-Steuerung im Landwirtschafts-Simulator mit etwas Einarbeitung komplett ersetzt. LWS-Liebhaber, die sich an einem Übermaß an Plastikkomponenten nicht stören, werden hiermit ihre Freude haben.
Im Profi-Bereich bieten mittlerweile alle namhaften Hersteller Lenkräder mit Direct Drive an – eine Technik, bei der Motor und Lenkrad direkt miteinander verbunden sind, was letztlich für noch wuchtigere und geschmeidigere Force-Feedback-Effekte sorgt. Logitech zum Beispiel hat seit September 2022 das G Pro Racing Wheel im Programm und lässt sich die Kombination aus Wheelbase mit 11-Nm-Drehmoment und Pro-Racing-Wheel mit magnetischen Schaltwippen satte 1099 Euro kosten. Wer die dazugehörigen Profi-Pedale mit Load-Cell-Bremse hinzukauft, muss abermals knapp 389 Euro zur Seite legen. Ein kostspieliges Vergnügen. Genau wie die T818 Direct Drive Wheebase von Thrustmaster, die rund 650 Euro kostet. Rechnet man hier noch Mounting Kit (50 Euro), Quick Release Adapter (35 Euro), ein passendes Lenkrad und Pedale hinzu, ist man ebenfalls schnell bei über 1100 Euro.
Noch teurer sind die Profi-Modelle von Fanatec. Hier schlägt allein die Podium Wheel Base DD2 mit knapp 1500 Euro zu Buche. Zusammen mit Lenkrad und Schaltwippen ist man hier schnell über 2000 Euro los. Die gute Nachricht: Mit der Fanatec CSL DD erscheint ab dem 24. März 2023 eine 8-Nm-Wheelbase für knapp unter 500 Euro, die sich dann wiederum mit einer Vielzahl von Fanatec-Lenkrädern (ab 260 Euro) und Pedalen (ab 80 Euro) kombinieren lässt. Letztlich wird es also nur noch eine Frage der Zeit sein, bevor auch die zukunftssichere Direct-Drive-Technik in massenmarkttaugliche Preisregionen vordringt.
Gute Lenkräder für PC und Konsole gibt es bereits ab 180 Euro. Wer mehr investiert, profitiert in der Regel von noch besseren Force-Feedback-Effekten, einer höheren Präzision beim Lenken, mehr Flexibilität bei der Komponentenwahl, interessanten Zusatz-Features und einer besseren Pedal-Einheit. Doch auch hinter der von uns gesetzten Preisgrenze von 650 Euro ist noch viel Luft nach oben.
Dieser Beitrag erscheint in unserer Themenwelt Simulation. Hier ist unter anderem auch unsere Top 7 der besten Joystick für Flugsims sowie Top 10 der besten VR-Simulatoren erschienen.
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