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Stefan schrieb schon während seines Studiums für ein kleines Printmagazin im Ruhrpott Spieletests und kam durch glückliche Fügung nach Berlin. Dort arbeitete er anfangs als Redakteur, später dann als leitender Testredakteur insgesamt fast 15 Jahre beim Mobilfunkmagazin areamobile.de. Nach so langer Zeit ist er nun froh, bei Heise Bestenlisten by TechStage zusätzlich auch über Roboter aller Art, eBikes, Balkonkraftwerke mit und ohne Speicher, Lautsprecher, Modellflugzeuge und allerhand andere technische Spielereien schreiben zu können.
Die Fußball-EM steht an, aber auch Filme und Serien machen auf der großen Leinwand mehr Spaß. Immer mehr im Kommen und noch dazu inzwischen bezahlbar sind Laser-Beamer. Wir haben uns die beliebtesten Modelle mit 4K-Auflösung angeschaut.
Wie ein relativ einfaches, ins Wohnzimmer integriertes Heimkino aussehen kann, haben wir in unserem Artikel Unsichtbares Heimkino im Wohnzimmer: DIY mit Beamer-Lift und elektrischer Leinwand (Ratgeber) gezeigt. Dort kam ein „herkömmlicher“ 4K-Beamer mit LCD-Technik zum Einsatz. Doch Elektronik entwickelt sich weiter, inzwischen ist 4K fürs Wohnzimmer ziemlich normal. Außerdem ersetzen Laser mehr und mehr die herkömmliche, teure und umweltschädliche Beamer-Lampe sowie andere Lichtquellen wie LCD oder LED. Je nach Beamer kommt Laser auch zusätzlich zu anderen Techniken zum Einsatz. In jedem Fall: Laser-Beamer sind immer mehr im Kommen und sie sind inzwischen auch ziemlich bezahlbar.
Wir konzentrieren uns in dieser Bestenliste auf Laser-Beamer fürs Wohnzimmer, die 4K darstellen und zum Testzeitpunkt maximal 2000 Euro kosten. Ultra-Kurzdistanz- oder Nahbereichsbeamer haben wir dabei außer Acht gelassen. Die 4K-Auflösung wird in dieser Preisklasse natürlich „nur“ per Pixelshift erreicht, nativ beherrschen alle Modelle nur Full-HD. Dennoch ist die Bildschärfe deutlich besser als bei Full-HD-Beamern. Wer mehr zur Technik von Beamern allgemein und Laser-Beamern im Speziellen wissen will, sollten einen Blick in unseren Ratgeber Den besten Heimkino-Beamer finden: 4K, Laser, LED, 3D & Co. werfen. Günstige Alternativen bei kleinem Budget zeigen wir hingegen im Artikel Die 10 besten Full-HD-Beamer bis 200 Euro – erstaunliche Ausstattung und gutes Bild.
In diesem Vergleich haben wir alle Beamer in einer Entfernung von knapp 3 m zur Leinwand aufgestellt, wodurch sie eine Bilddiagonale zwischen 100 und fast 125 Zoll erreichten. Schon ein Meter mehr sorgt dann für noch einmal deutlich größere Diagonalen. Alle Modelle wurden untereinander eingehend verglichen.
Diese Frage ist wie so oft im Leben nicht allgemeingültig zu beantworten. Für uns ist das Bild am wichtigsten, Ton und vorinstallierte Streaming-Dienste hingegen kaum. Denn im Wohnzimmer dürfte es immer Lautsprecher (Ratgeber) oder Soundbars (Ratgeber) geben, die deutlich besser als der beste Speaker in einem Beamer sind. Das gilt gerade im Zusammenspiel mit einem kräftigen Subwoofer (Ratgeber). Da zumindest Lautsprecher und Subwoofer im Normalfall über einen AV-Receiver (Ratgeber) gesteuert werden dürften, ist die Nutzung von Streaming-Sticks oder -Boxen (Ratgeber) gut und günstig möglich. Direkt am Beamer funktioniert das natürlich genauso.
Für andere Nutzer mag zudem Technik zur automatischen verzerrungsfreien Projektion wie Trapezkorrektur, Lensshift oder Autofokus wichtig sein, da der Beamer nicht mittig vor der Leinwand oder in der richtigen Höhe stehen kann. Das ist zwar definitiv praktisch, wir finden hingegen, dass das im Normalfall auch manuell ausreicht. Denn ein Heimkino-Beamer wird selten umgestellt. Ist einmal alles eingerichtet, muss der Nutzer daran normalerweise nie wieder Hand anlegen. Wie so oft entscheiden also persönliche Vorlieben und Anwendungswünsche.
Unseren ersten Platz belegt zweifelsfrei der Xgimi Horizon Ultra. Der Beamer kommt in einem recht handlichen Kasten-Design von etwa 24,5 × 22 × 18 cm und wiegt dabei nur knappe 5 kg. Das Gerät ist in einem hellen Beige-Farbton gehalten, weist oben eine schicke Kunstlederoberfläche auf und zeigt im deaktivierten Zustand vorn nur ein feines Lochgitter unten und darüber Stoffbezug mit Harman/Kardon-Schriftzug. Letzteres ist ein Hinweis auf die Zusammenarbeit mit dem Lautsprecherhersteller, der Stoff ist auf einer motorisch gesteuerten Platte aufgebracht, die beim Start des Beamers automatisch herunterfährt. Das sieht nicht nur stylish aus, sondern schützt ansonsten Linse und Sensoren vor Staub.
Auffällig ist zudem ein enorm großes und schweres, im selben Beige-Ton gehaltenes, externes Netzteil – das passt nicht zum ansonsten hochwertig und beinahe filigran wirkenden Beamer. Der bietet als einziges Modell sogar eine schlanke Fernbedienung aus Metall sowie einer kleinen Leuchthilfe in Form einer Mischung aus Taschenlampe und Laserpointer – ebenfalls aus Aluminium. Bedienelemente am Beamer selbst gibt es nicht.
Beim Start bringt der Xgimi Horizon Ultra nur eine kaum hörbare Minimallautstärke auf, selbst das leise Auffahren der Frontblende ist minimal lauter. Im laufenden Betrieb ändert sich das, nach einigen Minuten steigt die Lautstärke leicht an. Damit ist das Modell bei der Geräuschkulisse im Mittelfeld und schon deutlich wahrnehmbar, aber noch nicht laut. Die Bedienung ist einfach und flüssig. Xgimi installiert Android TV als Betriebssystem, entsprechend einfach ist die Einrichtung, die mit wenigen Klicks auch über das Smartphone erfolgen kann. So spart man sich die lästige Eingabe von Passwörtern. Auffällig ist die fehlende Unterstützung für Netflix, das auch nicht aus dem Play Store heruntergeladen werden kann. Der Sound gefällt uns beim Xgimi Horizon Ultra sehr gut, er ist ausreichend voll und klar, außerdem wird er auf Wunsch ziemlich laut. Mit der Einstellung DTS Virtual X kommt sogar etwas Raumklang auf. Das kommt insgesamt natürlich nicht an eine echte Surround-Anlage heran, reicht aber locker für Serien oder auch mal einen Film.
Das Bild des Xgimi-Beamers gefällt uns insgesamt am besten. Es ist am schärfsten und klarsten, dabei wirkt es insgesamt am plastischsten. Bei hellerer Umgebung funktioniert zudem die automatische Helligkeits- und Bildanpassung am besten, wodurch der Horizon Ultra selbst ohne Verdunklung für eine Serie zwischendurch oder lineares Fernsehen per Streaming-Box ausreicht. Das gilt natürlich nur, sofern kein direktes Sonnenlicht ins Zimmer fällt. Generell würden wir aber selbst beim Xgimi-Gerät zu (Teil)Verdunklung raten, da sonst Farben und Kontraste leiden. Neben der Plastizität des Bildes gefallen uns je nach Einstellung Farben sehr gut und Helligkeit sowie Kontrast am besten. Dank effektiver Zwischenbildberechnung sind selbst Blu-ray-Aufnahmen bei Schwenks oder langsamen Zoomfahrten der Kamera in 24p flüssig. Das ist beeindruckend.
Das gilt auch für die automatische Bildanpassung, die auf Wunsch Bildschärfe, optischen (!) Zoom und Trapezkorrektur selbstständig anpasst. Nur eine horizontale Verschiebung des Bildes funktioniert lediglich sehr eingeschränkt, sodass der Xgimi in Bezug auf die Aufstellhöhe leicht eingeschränkt ist. 3D per Shutterbrille mit 144 Hz beherrscht der Beamer ebenso wie Dolby Vision. Bei den Anschlüssen sind ein optischer Ausgang, ein LAN-Anschluss sowie ein zweiter HDMI-Eingang in Version 2.0b mit eARC die Highlights. USB-A gibt es natürlich auch. Insgesamt bietet der Xgimi Horizon zum Preis ab 1799 Euro ein unschlagbares Gesamtpaket.
Der Hisense C1 setzt auf gleich drei Laser für perfekte Farbwiedergabe, dennoch kommt sein Bild in unseren Augen nicht ganz an den Xgimi-Beamer heran. Aber der Reihe nach. Der Hersteller baut sein Modell ebenfalls in einen Kasten, im Vergleich zum erstplatzierten Modell ist er aber etwas quaderförmiger mit Maßen von 22 × 25 × 18 cm. Das Gewicht liegt ebenfalls unter 5 kg. Der C1 ist in dunklem Anthrazit gehalten, vorn werden Sensoren und Linse von einer Kunststoffplatte im Alu-Look bedeckt. Zusammen mit dem hochkant verlaufenden Lufteinlassgitter wirkt das etwas Retro, gefällt uns aber sehr gut. Oben gibt es einige elementare Bedientasten, der Rest erfolgt über die Fernbedienung mit vielen Schnellzugriffen.
Die Geräuschkulisse unseres Testgerätes war in Bezug auf die reine Lautstärke in Ordnung und liegt auch nach mehreren Minuten knapp unter dem Xgimi. Allerdings gibt es einmal ein recht hohes Lüftergeräusch, dazu gesellt sich ein relativ tiefer Brummton, der offenbar von einer Resonanz-Schwingung des Gehäuses herrührt. Denn berührt man das Chassis oder legt die Fernbedienung darauf, wird der Brummton leiser. Das passt nicht ganz zur ansonsten ordentlichen Verarbeitungsqualität. Hisense setzt auf sein eigenes Vidaa-OS-System statt Android, wir haben keine Apps vermisst. Die Bedienung damit ist schnell und flüssig, die Anmeldung per Smartphone wollte bei uns aber nicht klappen. Gut gefallen hat uns der Sound von JBL, der noch einen Tick voluminöser als bei Xgimi ist. Eigentliches Highlight ist aber das Bild. Es ist zwar nicht ganz so klar und hell wie beim erstplatzierten Horizon Ultra, insgesamt aber knackig scharf mit sehr guter Farbwiedergabe, ordentlichen Kontrasten und toller Zwischenbildberechnung. Dolby Vision ist auch hier an Bord, 3D-Unterstützung fehlt allerdings. Der Hisense C1 bietet insgesamt ein tolles Paket für 1972 Euro, das auch bei Tageslicht brauchbar, wenn auch nicht ganz so gut wie der Xgimi Horizon Ultra ist.
Den JMGO N1 Ultra trennt eigentlich kaum etwas vom zweiten Platz. Zuerst fällt das außergewöhnliche Design mit einem speziellen Aufstellfuß ins Auge. Der sorgt dank Drehgelenk und Drehteller dafür, dass der Beamer in fast jede Richtung gedreht und geneigt werden kann – sogar stehend Richtung Decke. Das vereinfacht die Aufstellung sehr und macht ihn im Gegensatz zu den beiden Modellen zuvor auch in der Höhe flexibel positionierbar. Gleichzeitig macht es den Beamer aber sehr hoch: knapp 21 cm sind es, 24 × 24 cm in Breite und Tiefe. Trotz des Metallfußes wiegt der N1 Ultra nur 4,5 kg. Der Fuß lässt sich übrigens nicht abnehmen, das Netzkabel mit externem Adapter wird in den Fuß, nicht direkt in den Beamer gestöpselt. Außerdem enthält der Fuß einen Power-Knopf.
Startet man den N1 Ultra, muss man schon nah dran sein, um ihn überhaupt zu hören. Er ist im Vergleich mit Abstand der leiseste Beamer in dieser Bestenliste. Die Lüftergeschwindigkeit und damit die Lautstärke wurde mit den letzten Updates sogar noch einmal gesenkt, zudem reagiert das Betriebssystem nun besser.
Installiert ist auch hier Android TV, was die Nutzung gerade für Besitzer eines Android-Smartphones sehr angenehm macht. Leider gibt es trotz der deutlichen Verbesserungen bei der Bediengeschwindigkeit immer noch leichte Hänger und Ruckler, die erst nach etwas Betriebszeit nahezu komplett wegfallen. Immerhin kommt es jetzt nur noch zu sehr kurzen Hängern oder Bild- oder Ton-Aussetzern, vorher war das wesentlich stärker und es konnten 2 bis 8 (!) Sekunden vergehen, bis ein Befehl der Fernbedienung umgesetzt wurde. Jetzt ist die Bedienung erträglich, nach ein paar Minuten gut. Dafür punktet der JMGO N1 Ultra mit dem besten Sound. Zusammen mit Dynaudio hat der Hersteller den kräftigsten Lautsprecher integriert, der auf niedrigen und mittleren Lautstärken am sattesten klingt. Bei noch höherer Lautstärke zieht sich der Bass, der angeblich bis 45 Hz herunterspielt, immer weiter zurück, aber insgesamt ist mit dem N1 Ultra auch ohne Zusatzequipment ein Filmabend gut machbar.
Dazu passt auch das tolle Bild, das zwar nicht ganz an den Xgimi auf Platz Eins herankommt, aber in etwa auf Augenhöhe mit dem Hisense C1 liegt. Auch der JMGO setzt dabei auf 3 Laser für die Darstellung. Daher sind nicht nur Bildschärfe und Kontraste klasse, sondern auch die Farbwiedergabe gefällt uns. Kombiniert mit richtig guter Zwischenbildberechnung macht das den N1 Ultra zur Fußball-Übertragungs- und Filmabendmaschine. Ohne Verdunklung klappt das wie beim C1, der Xgimi ist hier noch einmal besser. Wer den N1 Ultra zu Freunden mitnehmen will, wird sich über die praktische Styropor-Box mit Tragegriff freuen, in der der Beamer ausgeliefert wird. HDMI 2.1 mit eARC, 3D-Unterstützung und sogar Wi-Fi 6 sind ebenfalls mit dabei. Ethernet-LAN und ein optischer Anschluss fehlen hingegen. Den Beamer gibt es ab 1979 Euro bei einem deutschen Händler, noch günstiger wird es bei Geekmaxi. Dort kostet der JMGO N1 Ultra mit dem Coupon-Code 7n2iRPu9 1599 Euro.
War der Unterschied zwischen Platz 2 und 3 schon knapp, so ist er es zwischen Platz 4 und 5 erneut. Denn bei der Software liefert das Gerät unterirdisch ab, das Bild – und darauf kommt es uns letztlich an – ist hingegen gut. Optoma verwendet im Gegensatz zu den besser platzierten Modellen die typische Beamer-Form, setzt also nicht auf ein beinahe quadratisches Gehäuse, sondern ein flaches. Der WLAN-Stick musste dem Modell dann auch nachgereicht werden, böse Zungen behaupten, er habe nicht mehr in den Beamer gepasst. In jedem Fall: Das schwarze Chassis ist vielleicht nicht unbedingt eine Augenweide, geht aber insgesamt in Ordnung.
Das trifft leider nicht auf die Software des UHZ55 zu. Optoma setzt auf ein proprietäres Betriebssystem, das zwar ausreichend schnell ist, aber ansonsten nichts zu bieten hat. Das beginnt bei der grottigen Tastatur, bei der jeder Buchstabe mit Mehrfachbelegung (und das sind viele …) doppelt gedrückt werden muss, um den eigentlich angewählten Buchstaben zu bestätigen. Es geht weiter bei der benötigten Optoma-Connect-App, in der es zahlreiche Übersetzungs- und Darstellungsfehler gibt. Sie fordert außerdem ein Passwort mit 8 bis 14 Zeichen samt Sonderzeichen, aber ohne Zahlen und will dem Beamer anschließend seltsame Namen wie Schlange oder Sylvie geben. Die Krönung ist dabei, dass Sky News als einzige Nachrichtenquelle für einen als „Info Wall“ bezeichneten Aufwach-Screen bereitgestellt wird, deren Videos dann auch noch „auf privat“ stehen und nicht angeschaut werden können – grandios!
Aber das ist noch nicht alles. Screenshare vom Smartphone klappt nur mit einer weiteren App auf dem Telefon und wer Bilder mal im Hoch-, mal im Querformat zeigen will, muss bei jeder Drehung bestätigen, dass es losgehen darf. Die Auswahl an Apps aus dem Optoma Store ist zudem mehr als dürftig. Es gibt eine Netflix-App, die beim ersten Start darauf hinweist, dass sie veraltet ist, dann aber ohne verfügbares Update doch startet. Dafür lässt sie sich anschließend per Fernbedienung (sogar beleuchtet!) nicht richtig bedienen, weil man schlicht und ergreifend nicht zu allen Menüpunkten der App navigieren kann – entweder war die Qualitätssicherung bei diesem Modell durchgehend alkoholisiert oder es wurde einfach nach der Alpha-Software nicht weiterentwickelt. Vermutlich beides.
Alternativ war auch unser Testgerät defekt, schließlich wurde bisweilen die WLAN-Verbindung verloren und ließ sich nicht wiederaufnehmen, ohne zuvor den WLAN-Stick aus- und wieder einzustecken. Dabei zeigte ein direkt danebenliegendes Smartphone eine Verbindungsgeschwindigkeit von 170/50 Mbit (Down-/Upload) an. So wie sich unser Testgerät des Optoma UHZ55 präsentiert hat, können wir jedem Interessenten nur dringend raten, einen Streaming-Stick oder sonstige Zuspieler für alles außer direkte Einstellungen des Beamers zu verwenden.
Denn wir würden nicht einmal von dem Gerät abraten. Grund ist das Bild, das überzeugt. Es ist hell, scharf und insgesamt ziemlich gut, der Unterschied zu den beiden vorherigen Modellen auf den Plätzen 2 und 3 ist zumindest gering. Kontrast und Farben sind ebenfalls in Ordnung und dank Zwischenbildberechnung läuft alles ziemlich flüssig. Sound sollte man hingegen nicht erwarten. Es gibt zwar einen Lautsprecher, für mehr als zum Nachrichten schauen möchte man den aber nicht wirklich nutzen. 3D beherrscht der Beamer ebenfalls, zudem bietet er HDMI 2.1 mit eARC sowie LAN- und einen optischen Anschluss. Als reiner Wohnzimmer-Beamer im Verbund mit AV-Receiver, Streaming-Stick/Blu-ray-Player und Musikanlage taugt der Optoma UHZ55. Alles andere sollte man gleich wieder vergessen. Den Aufstellort würden wir allerdings generell nicht in der Nähe der Zuschauer wählen, denn die Lüftergeräusche sind deutlich wahrnehmbar und werden nur vom Acer-Modell übertroffen. Der Beamer kostet derzeit ab 1995 Euro.
Acer verspricht für sein Modell HL6810ATV Vero satte 4000 Ansi-Lumen, mehr gibt es in diesem Vergleichsfeld nicht. Die sollen in einem weißen Gehäuse im typischen Beamer-Format stecken, entsprechend eignet sich der Vero wie auch das Optoma-Modell für Beamer-Lifte mit wenig Platz. Spannend ist der Ansatz, den Acer bei den Fernbedienungen verfolgt: Es gibt eine, die alles kann und entsprechend ausladender ist und eine weitere nur für Multimedia-Aufgaben – das ist praktisch. Hell ist das Bild des Acer-Beamers tatsächlich, zumindest nicht viel dunkler als bei JMGO und Hisense. Allerdings kommt damit auch die lauteste Kühlung zum Kunden – selbst Beamer mit UHP-Lampe sind da nicht viel lauter. Dank Android ist die anschließende Einrichtung sowie die Nutzung aber immerhin einfach und flott.
Dennoch kommt das Gerät beim Abspielen etwa von Youtube-Videos in UHD ins Stocken. Dann bleibt das Bild stehen, während der Ton weiterläuft und kurz danach erscheinen die typischen Nachlade-Kreise. Am WLAN lag das wie schon bei Optoma nicht, die anderen Beamer konnten währenddessen munter weiter streamen. Wir vermuten eher einen schwachen WLAN-Chip im Beamer – schade. Sound sollte man aus dem dünnen Lautsprecher auch nicht erwarten, der ist wie beim Optoma-Modell eher zweckmäßig als gut. Beim Bild gleicht der Acer diese Nachteile aber weitestgehend wieder aus. Während Helligkeit, Farben und Kontraste grob wie beim Optima überzeugen, hat Acer allerdings die Zwischenbildberechnung vergessen. Resultat sind ruckelnde Schwenks und Zooms, sofern das Zuspielmaterial mit zu wenigen Bildern pro Sekunde daherkommt. Das trübt den ansonsten guten Bildeindruck. Der Rest ist in Ordnung: Das Modell unterstützt 3D, hat in Full-HD ein sehr niedriges Input-Lag von deutlich unter 10 ms, was den Beamer für Gamer interessant macht, und bietet sogar einen optischen Zoom. Der muss allerdings wie auch der Fokus manuell bedient werden. Interessant, aber heute überflüssig: Der Acer Vero besitzt neben HDMI 2.0b mit ARC noch eine RS232-Schnittstelle.
Auf die Anfrage nach geeigneten Testgeräten für diese Bestenliste schickte LG uns den LG Cinebeam Qube. Der ist alles andere als schlecht und außerdem das günstigste Modell in dieser Bestenliste, allerdings schneidet er gerade bei der Helligkeit deutlich schlechter als der Rest der gewerteten Modelle ab. Der Grund ist einfach: Der Beamer ist mit knapp 14 × 14 × 8 cm nicht mal ansatzweise so groß wie der nächstgrößere Beamer. Außerdem machen umklappbarer Haltegriff und schickes Design schnell klar, dass es sich beim Qube auch ohne eingebauten Akku um ein hochmobiles Lifestyle-Gerät handelt. Ein direkter Vergleich erscheint uns daher als unfair. Dennoch wollten wir den Winzling ausprobieren – und sind positiv überrascht.
Der Mini-Beamer sieht nicht aus wie ein Beamer, sondern wie ein kleines Kunstobjekt. Er ist in alufarbenen Kunststoff gekleidet, Metallgriff und seitliche Lochbleche verschleiern das eigentlich wenig hochwertige Material aber ziemlich gut. Die Front ist in spiegelndes Schwarz gehüllt, aus der eine schicke Linse hervorlugt. Der Handgriff lässt sich um 360 Grad drehen und dient so gleichermaßen zum Transport, als auch zur Einstellung des horizontalen Abstrahlwinkels. Einstellungen wie Trapezkorrektur und Fokus übernimmt der Winzling selbstständig und mit WebOS kommt zwar ein nicht ganz so komfortables Betriebssystem zum Einsatz (es fehlt etwa eine Spracheingabe), das aber schnell ist und alle wichtigen Apps bereitstellt. Schade ist, dass der kleine Beamer fast so laut wie die Großen ist und die winzigen Lautsprecher im Inneren sorgen auch nicht gerade für Partystimmung. Das ist gerade für ein so mobiles Modell unpassend. Dafür können aber zwei Nutzer gleichzeitig ihre Bluetooth-Kopfhörer mit dem Qube verbinden.
In Relation zur geringen Größe des Beamers ist das Bild beeindruckend. Es muss sich bei Schärfe, Kontrast und Farben nicht hinter den deutlich größeren Modellen verstecken, nur bei Helligkeit und maximaler Diagonale (120 Zoll) geht ihm etwas zu schnell die Puste aus. Während die stärksten großen Modelle dieser Bestenliste 4000 Ansi-Lumen versprechen, gibt LG nur 500 Ansi-Lumen an. Dass auf der Produktseite zum Qube immer wieder Szenen in kaum abgedunkelter Umgebung oder nachts draußen gezeigt werden, erscheint da optimistisch. Nach unserem Test ist klar: Das ist unrealistisch. Denn während das Bild des Taschenprojektors in einem komplett abgedunkelten Raum zwar dunkler als der Rest, aber nicht störend dunkel ist, kommt das LG-Modell bei Tageslicht deutlich schneller als die größeren Modelle an seine Grenzen. Bei Anschlüssen muss es sich mit nur einem HDMI-Anschluss (ausreichend) sowie einem USB-C-Anschluss begnügen. Trotzdem: Dass der LG Cinebeam Qube so gut ist, wie er ist, hätten wir ihm vorher nicht zugetraut.
Laser-Beamer sind oft so hell, sodass selbst in nicht oder nur leicht abgedunkelten Räumen ein gutes Bild erreicht wird. Hinzu kommt, dass sie weniger Kühlung benötigen und dadurch normalerweise sehr leise sind. Ein großer Vorteil im Vergleich zu herkömmlichen Beamern mit UHP-Lampe (Ultra High Pressure) ist die hohe Lebensdauer. Während UHP-Lampen schon nach wenigen 100 Stunden bis zu 30 Prozent ihrer Leuchtkraft verlieren und auch danach zunehmend dunkler werden, schaffen Laser-Beamer selbst nach 20.000 Stunden deutlich weniger der ursprünglichen Leuchtkraft. Nur LED-Beamer sind theoretisch noch langlebiger, allerdings verlieren auch sie Leuchtkraft, sodass die LEDs nach einigen Jahren ausgetauscht werden sollten.
Bei den meisten Laser-Modellen wird eine Lebenserwartung von bis zu 30.000 Stunden angegeben. Das entspricht einem Dauerbetrieb von rund 3,5 Jahren. Wer täglich 3 Stunden den Beamer nutzt, dürfte das statistisch über 27 Jahre machen, bevor das Leuchtmittel ausgetauscht werden müsste. Damit sind sie ähnlich haltbar wie Flachbildfernseher. Laser-Beamer sind besonders im Vergleich zu UHP-lampen-Beamern zudem robuster und erlauben daher mobile Nutzung besser.
Für den Betrachter ist der Unterschied beim Bild zwischen einem Beamer mit Lampe, LED oder einem mit Laser-Technik nicht zu erkennen, sofern beide Modelle auf einer ähnlichen Qualitätsstufe spielen. Triple-RGB-Laser sind etwa so farbrein, dass sie den DCI-P3-Kino-Farbraum abdecken. Laser-Beamer mit weniger Lasern müssen mit Phosphorschichten tricksen und sind daher nicht ganz so farbrein – allerdings dürfte das den meisten Nutzern kaum auffallen. Insgesamt gelten Laser-Beamer als farbintensiv und kontraststark – zu einem bezahlbaren Preis. Hinzu kommt die durchschnittliche höhere Helligkeit, wodurch sie bedingt auch in hellerer Umgebung zum Einsatz kommen können.
Mehr zur Technik von Beamern generell und Laser-Beamern erklären wir in unserem ausführlichen Ratgeber Den besten Heimkino-Beamer finden: 4K, Laser, LED, 3D & Co.
Es muss nicht immer Laser als Lichtbringer sein, auch LCD- oder LED-Beamer können richtig gute Bilder auf die Leinwand zaubern. Wir zeigen im Folgenden Modelle in 4K, aber auch Full-HD – je nach Projektionsgröße kann das immer noch reichen.
Die EM kann kommen! Keines der in dieser Bestenliste aufgezeigten Laser-Beamer mit 4K bis 2000 Euro ist schlecht – das ist die gute Nachricht. Allerdings sind nicht alle universell einsetzbar und für jeden geeignet. Als Stand-alone-Lösung eignen sich eher die ersten drei Modelle, da sie neben gutem Bild auch ordentliche Software und vernünftigen Ton bieten. Die Plätze 4 und 5 sind hingegen eher als typische Wohnzimmer-Beamer gedacht und entfalten ihre Faszination vorwiegend in Verbindung mit Lautsprecher (Ratgeber) oder Soundbars (Ratgeber), Subwoofer (Ratgeber), AV-Receiver (Ratgeber) und Streaming-Sticks oder -Boxen (Ratgeber). Wer mit Abstrichen bei Helligkeit und Auflösung leben kann, kommt unter Umständen auch mit den 10 besten Full-HD-Beamern bis 200 Euro zurecht.
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