Notlichter
Philipp hat seinen beruflichen Werdegang als Praktikant in einer Werbeagentur begonnen und ist mit verantwortlich für das Design von Bierdeckeln, Werbetafeln und einem Fan-Bus eines großen Fußballvereins. Danach folgte der erste Schritt zum Journalismus: Ein Volontariat bei PC-Zeitschriften, die heute kaum noch jemand kennt - PC Direkt und PC Professionell. Dann folgte ein mehrjähriger Ausflug in die Welt des Marketings, PR-Arbeit und Qualitätsmanagement in einem mittelständischen Handelsunternehmen.
Seit 2015 ist Philipp bei Heise im Team von Techstage aktiv und dort etwa für Drohnen, Balkonkraftwerke, Laser und zahlreiche China-Gadgets zuständig.
Notlichter für die Steckdose sorgen automatisch für Licht bei Stromausfall. Die portablen Lampen mit integrierter Notlicht-Funktion sind ab 13 Euro erhältlich. Wir zeigen fünf Modelle und erklären, wie sie sich in der Praxis unterscheiden.
Stromausfälle sind zwar selten, trotzdem ist es sinnvoll gerüstet zu sein. Sollte nachts der Strom ausfallen, wird zunächst Licht benötigt, um etwa einen Fluchtweg antreten zu können. Das funktioniert per Smartphone – wenn es greifbar und aufgeladen ist. Besonders Personengruppen ohne Handy benötigen aber eine andere Lösung, etwa in Form einer Taschenlampe. Die in zig Variationen erhältlichen LED-Notleuchten sind trotz niedriger Preise hell und praktisch. Beim Stromausfall muss man die Lampe allerdings erst finden. Außerdem sollten Batterie oder Akku voll sein. Die Erfahrung zeigt, dass dies oft genau dann nicht der Fall ist, wenn man die Lampe wirklich benötigt. Wer nicht einen kompletten Vorrat an Taschenlampen anlegen will, benötigt eine sinnvollere Lösung für mehr Sicherheit bei Dunkelheit.
Hier kommen die sogenannten Notlampen oder Notlichter für die Steckdose ins Spiel. Solch eine mobile Sicherheitsleuchte kann man dank Ladestation an der Steckdose aufladen, so bleibt sie stets einsatzbereit. Im Falle eines Stromausfalles im Gebäude aktiviert sich die Notlicht-Funktion automatisch. Das hilft bei der Orientierung und erleichtert das Auffinden der portablen LED-Leuchte. Im Unterschied zur Anforderung der Norm für offizielle Gebäude DIN EN 1838 geht es hier allerdings um nicht verpflichtende Notleuchten für den Privatgebrauch.
Wir haben fünf Notlampen ausführlich in der Praxis getestet und erklären die Unterschiede und worauf man beim Kauf achten sollte. Dieser Ratgeber gehört zu unseren Themenwelten Blackout und Stromversorgung. Hier zeigen wir die 10 besten Kurbelradios für den Notfall und unsere Top 10: Die beste Mini-Taschenlampe mit Akku im Test – billig schlägt teuer.
Notlichter für die Steckdose haben zwei Grundaufgaben zu erfüllen:
Um zuverlässig auch mobil zu funktionieren, nutzen alle Notlampen interne Akkus. Damit die Leuchte im Notfall schnell einsatzbereit und greifbar ist, setzten die meisten Hersteller auf ein geteiltes Design aus Ladestation und Licht. Damit die Leuchte möglichst schnell greifbar ist, setzen ein Großteil der Modelle auf eine kabellose Aufladung per Induktion. Diese Lademethode ist zwar weniger effizient, vermeidet aber Ein- und Ausstecken von Kabeln und ist so sehr bequem. Im Testfeld gab es lediglich ein Modell, welches direkt in die Steckdose gesteckt werden muss – aktuell ist diese Leuchte aber vergriffen. Vorteil: Man kann das Ladegerät nicht verlieren. Nachteil: Das Ein- und Ausstecken ist bei häufiger Nutzung deutlich unbequemer.
Die zweite Grundfunktion erfüllen alle Lampen dank interner Schaltung. Sobald kein Strom mehr fließt oder die Geräte den Kontakt zur Ladestation verlieren, schalten sich die Leuchten automatisch ein und leuchten etwa den Rettungsweg aus. Überdies verfügen einige Modelle über zusätzliche Funktionen, wie ein Nachtlicht oder eine Schaltung per Bewegungssensor. Hier liegen dann auch die größten Unterschiede. Wer sich im Nachhinein nicht ärgern will, sollte deshalb auf einige Punkte achten. Denn obwohl die Grundfunktion bei allen Notlampen gegeben ist, in der Praxis sind manche Geräte deutlich besser geeignet als andere.
Über eine IP65-Zertifizierung für die Nutzung bei Regen verfügen diese Lampen in der Regel aber nicht. Wer eine wasserdichte Lampe für den Notfall im Außenbereich sucht, empfehlen wir den Ratgeber Günstige Taschenlampen: Ab 5 Euro okay, ab 20 Euro brutal hell, wasserdicht & mit Akku.
Für unseren Vergleichstest haben wir uns Lampen unterschiedlicher Hersteller in der Praxis angesehen. Los geht es mit den Modellen TFA Dostmann Multifunktions-Sicherheitslampe für 24 Euro und der optisch ähnlichen Lunartec Stromausfalllampe 4-in-1 für ebenfalls 24 Euro. Das Light4you von Schwaiger ist minimal im Preis gestiegen und kostet auch 24 Euro. Das Nachtlicht Olympia NL300 ist mit knapp unter 13 Euro am günstigsten, gefolgt vom Nedis Orientierungs-LED-Licht für 15 Euro. Letzteres wird auch unter der Marke Star bei Netto verkauft. Dort war das Modell allerdings nach wenigen Tagen vergriffen. Nach einiger Recherche haben wir aber herausgefunden, dass die Lampe auch als Müller Nachtlicht Casto und unter dem Namen Tronic XL Night Light für etwa 20 Euro vertrieben wird.
Unseren Testsieger, das Orientierung-LED-Licht von Nedis gibt es auch unter zahlreichen anderen Namen zu kaufen. So gibt es das Modell etwa beim Discounter Netto als Star-Notlampe, als Müller Nachtlicht Casto und unter dem Namen Tronic XL Night Light.
Gut gefallen uns hier die helle, aber nicht blendende Umgebungsleuchte, welche sich beim Stromausfall automatisch einschaltet. Auch die Taschenlampenfunktion für die mobile Nutzung ist ausreichend hell, auch wenn die Ausleuchtung etwas ungleichmäßig ist. Abgesehen vom Design spricht uns hier vor allem der Preis an. Mit Kosten ab 15 Euro gehört das Nedis Orientierungslicht zu den günstigsten Notleuchten im Testfeld.
Die Multifunktions-Sicherheitslampe von TFA Dostmann sieht der Lampe von Nedis sehr ähnlich, ist mit 24 Euro aber deutlich teurer. Zwar gefällt uns die Verarbeitung hier noch besser, allerdings blendet die sehr helle automatisch Umgebungsleuchte. Wer will, kann die Lampe von TFA Dostmann immerhin um 180 Grad umdrehen, dann wird die Wand dahinter beleuchtet.
Die Taschenlampenfunktion ist im Nahbereich schön hell, aber es fehlt an Tiefenwirkung. Außerdem wärmen sich Ladeschale und Taschenlampe beim Laden spürbar mehr auf als andere Notlampen. Der Preis von aktuell 24 Euro ist fair, aber nicht günstig.
Die Lunartec Stromausfalllampe ist zwar ähnlich aufgebaut, wie die davor platzierten Leuchten, allerdings hat die Notfalltaschenlampe ein rundes und kein flaches Gehäuse. Verarbeitung und Haptik sind insgesamt sehr ordentlich.
Die Grundfunktionen beherrscht auch dieses Modell problemlos, einzig die Helligkeit im direkten Vergleich enttäuschend. Sowohl Umgebungsleuchte als auch Taschenlampe können nicht mit den beiden erstplatzierten Notlampen mithalten. Der Preis ab knapp 20 Euro ist in Ordnung, ein Schnäppchen ist das Modell von Lunartec aber nicht.
Die Notleuchte Olympia NL300 ist im Vergleich zur Konkurrenz besonders kompakt. Außerdem leuchtet hier die Umgebungsleuchte sobald es dunkel wird. Egal, ob mit oder ohne Strom. Das runde Taschenlampengehäuse passt dank seiner kleinen Abmessungen auch in die Hosentasche. Im direkten Vergleich enttäuscht hier die Helligkeit. Das liegt zum einen an der verhältnismäßig schwachen Leistung der mobilen Leuchte und an der Tatsache, dass die Umgebungsleuchte hier lediglich nach unten hin abstrahlt.
So kompakt die Lampe auch ist, was die automatische Ausleuchtung angeht, sind andere Modelle deutlich besser aufgestellt. Sehr positiv ist hingegen der Preis. Mit knapp über 13 Euro ist die NL300 Olympia die günstigste Notlampe im Testfeld.
Die Notleuchte Light4You von Schwaiger fällt mit dem breiten und sehr flachen Lampengehäuse optisch etwas aus dem Rahmen. Grundsätzlich leistet sie einen guten Job, wenn es um die automatische Umgebungsbeleuchtung beim Stromausfall geht – auch wenn die Notleuchte gerne noch einen Tick heller sein könnte. Problematisch ist hier vielmehr die Tatsache, dass der Bewegungsmelder auch bei Helligkeit reagiert. In der Praxis schaltet sich die Lampe auch Tagsüber ständig ein und aus – das nervt.
Hinzu kommt die aus unserer Sicht unglückliche Form – als mobile Taschenlampe ist die flache Leuchte nur mäßig gut zu gebrauchen – trotz einer ordentlichen Helligkeit. Betrachtet man nun noch den verhältnismäßig hohen Preis von 24 Euro, empfehlen wir den Griff zu einer anderen Leuchte.
Eines haben alle Notleuchten gemeinsam – das weiße und gut sichtbare Kunststoffgehäuse. Die Verarbeitung der Geräte ist grundsätzlich in Ordnung, aber es gibt Unterschiede. Besonders stabil und durch ein höheres Gewicht am hochwertigsten wirken die Modelle von Dostmann, Lunartec und Olympia sowie Netto.
Das faltbare Northpoint-Licht ist zwar ordentlich verarbeitet, allerdings klappert das Gerät minimal bei eingeklapptem Stecker. Das flache Light4you-Modell wirkt wenig belastbar und klappert bei der mobilen Nutzung. Die Ladestation vom Olympia-Nachtlicht verfügt als einziges Modell über einen um 90 Grad drehbaren Stecker. Bei der Wandmontage ist das zwar in der Regel nicht notwendig, kann aber in Einzelfällen sinnvoll sein.
Bis auf die Faltlampe von Northpoint handelt es sich immer um Sets bestehend aus Induktionsladestation für die Steckdose und eine Handlampe mit zwei getrennten Leuchten und einen Funktionstaster oder Schalter. Bis auf das Olympia-Modell haben alle Lichter einen Bewegungssensor an Bord. Über einen Dämmerungssensor sollten laut Produktbeschreibung alle LED-Leuchten verfügen. In der Praxis funktioniert der allerdings nicht immer zuverlässig, wie das Notlicht Light4you zeigt. Dort ist der Sensor seitlich angebracht und so bekommt er häufig zu wenig Licht ab. In der Praxis schaltet sich die Lampe so auch tagsüber ständig ein und aus – was nervt.
Die Bedienung der getesteten Geräte ist einfach und selbsterklärend. Um die Notlicht-Funktion zu aktivieren, muss man die Leuchten nur in die eingesteckte Ladeschale einsetzen, oder in die Steckdose einstecken. Die Lampen beginnen zu leuchten und gehen dann nach etwa 30 bis 60 Sekunden automatisch wieder aus. Nun sind sie einsatzbereit. Lediglich beim Modell von Olympia muss man hier zuvor den Wahlschalter auf „Auto“ positionieren.
Das Verhalten der meisten Lampen ist dann in der Praxis sehr ähnlich. Fällt der Strom aus, beginnen die Hauptlampen automatisch zu leuchten. Das klappt bei allen getesteten Geräten zuverlässig. Fließt der Strom wieder, gehen die Lampen nach etwa 30 Sekunden automatisch aus. Bei Dunkelheit ist dann außerdem der Bewegungsmelder aktiv.
Bewegungen in einem Umkreis von wenigen Metern werden mit einer aufleuchtenden Notleuchte quittiert. Wer das nicht möchte, muss die Lampe nach dem Einsetzen per Tastendruck ausschalten. Das funktioniert allerdings nur bei den Lampen von Dostmann, Lunartec und Nedis. Bei der Northpoint und Light4you kann man den Bewegungsmelder nicht deaktivieren. Nur als Notlicht sind diese Modelle weniger geeignet. Die Olympia-Lampe verzichtet ganz auf den Bewegungsmelder. Hier gibt es lediglich den Dämmerungssensor und so leuchtet die Lampe immer, wenn es dunkel ist. Das kann so gewünscht sein, kostet aber dauerhaft Strom, auch wenn niemand vor Ort ist.
Die exakten Ladezeiten haben wir nicht gemessen, da die Geräte im Regelfall ständig versorgt werden. Wichtig war uns eine angemessene Akkulaufzeit von wenigstens zwei Stunden. Die Light4you-Lampe hält allerdings nur knapp eineinhalb Stunden durch. Am Ende dann schon mit deutlich geringerer Leuchtkraft. Das ist zu wenig. Die restlichen Lampen leuchten mindestens zwei bis drei Stunden. Am längsten hält das schwache Olympia-Nachtlicht durch. In der Praxis ist deren dezente Ausleuchtung bis über viereinhalb Stunden ausreichend.
Die TFA Dostmann Multifunktions-Sicherheitslampe kostet rund 25 Euro und die optisch ähnliche Lunartec Stromausfalllampe 4-in-1 etwa 20 Euro. Das Modell Light4you von Schwaiger kostet mit Coupon (10 Prozent Rabatt) rund 20 Euro. Am günstigsten ist das Nachtlicht Olympia NL300 mit knapp 13 Euro. Das Northpoint-Licht ist leider vergriffen.
Hinsichtlich der zuverlässigen Notlicht-Funktion sind alle Geräte empfehlenswert. Allerdings sollte man auf die Spezifikationen achten, da sich nicht jedes Modell für jede Anwendung eignet. Neben den getesteten Geräten gibt es auf Amazon noch zahllose Alternativen. Auch beim Discounter lohnt sich ein regelmäßiger Blick ins Non-Food-Sortiment.
Die gute Nachricht: Alle getesteten Notlichter haben Ihre Hauptaufgabe zur vollen Zufriedenheit erfüllt! Bei Stromausfall bieten alle Geräte zuverlässig und ausreichend Licht, um sich zu orientieren. Alles in allen kann man guten Gewissens auch zu den günstigen Notlampen greifen. Allerdings sollte man sich im Vorfeld Gedanken machen, was man genau möchte. Reicht ein Notlicht für den Stromausfall? Oder sollte die LED-Lampe auch als Nachtlicht dienen? Und falls ja, muss dieses immer leuchten oder nur bei Bewegungserkennung?
Nun kommt es aber auf den gewünschten Einsatzzweck an. Wer eine dauerhafte Sicherheitsbeleuchtung bei Dunkelheit nachrüsten möchte, etwa in Treppenhaus, ist mit dem Olympia-Nachtlicht am besten beraten. Dieses leuchtet immer, sobald es dunkel wird. Dient die LED-Lampe als Notbeleuchtung oder Nachtlicht per Bewegungsmelder, sind alle anderen Geräte geeignet. Aus dem Rahmen fällt lediglich die Lampe Light4you – deren Bewegungsmelder ist selbst in ordentlich ausgeleuchteten Räumen dauerhaft aktiv, was zu ständigen Ein- und Ausschalten führt. Das nervt. Wer die Beleuchtung per Bewegungsmelder auch deaktivieren möchte, muss genau hinsehen. Hier sind nur die Geräte von Dostmann, Lunartec und das Modell vom Discounter geeignet.
Am besten gefallen uns die Lampen von Dostmann und Lunartec gefolgt von der Lampe von Netto. Letztere schneidet nur wegen des unschönen Taschenlampenlichts nicht so gut ab. Insgesamt bieten diese drei Lampen aber eine hohe Helligkeit und die größte Flexibilität. Eine Sonderstellung nimmt das Olympia-Nachtlicht ein. Dieses leuchtet bei Dunkelheit immer, was gewünscht sein kann.
Wer lieber eine klassische Taschenlampe mit einer dafür um so höheren Leuchtkraft sucht, empfiehlt sich der Ratgeber Günstige Taschenlampen: Ab 5 Euro okay, ab 20 euro brutal hell, wasserdicht & mit Akku. Andere Gadgets für den Stromausfall zeigen wir in unserem Blackout-Ratgeber. Eher als Verzierung gedacht sind Krasse Lichteffekte mit LED-Streifen, Sternenhimmel, Lichterketten & Co. ab 10 Euro.
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