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Google Pixel Watch im Test: Schicke Smartwatch mit Schwächen

Google Pixel Watch

Google Pixel Watch

ab 109 EUR
VORTEILE
  • hochwertige Verarbeitung
  • hoher Bedienkomfort
  • Google-Dienste integriert
  • präzise Messwerte
  • gute Ausstattung
  • LTE-Version verfügbar
NACHTEILE
  • Display klein und anfällig für Kratzer
  • Probleme bei der Einrichtung
  • kurze Akkulaufzeit
  • trotz LTE-Version zu abhängig vom Smartphone
  • volle Fitbit-Funktionalität nur mit Abo 
  • kann zum Schwimmen nicht getragen werden

Die Pixel Watch ist die erste smarte Uhr, die Google eigenständig auf den Markt gebracht hat. Ob die Premiere gelingt und wie gut sich die neue Smartwatch schlägt, das klärt dieser Test.

Zunächst mit Android Wear, aktuell mit Wear OS beliefert das US-amerikanische Technologieunternehmen seit 2014 andere Hersteller mit der passenden Software für Smartwatches. Nachdem Google im Jahr 2021 den Fitnesstracker-Anbieter Fitbit übernommen hat, kombiniert das Unternehmen in seiner ersten eigenen Smartwatch das Betriebssystem Wear OS mit der ausgereiften Fitbit-Welt.

Das Zugpferd unter Smartwatches mit Wear OS ist bislang die Samsung Galaxy Watch 5 (Testbericht). Jetzt ist mit der Pixel Watch von Google eine zusätzliche Alternative erhältlich, die zwingend ein Android-Smartphone voraussetzt und die Zusammenarbeit mit dem iPhone verweigert. Wie geschickt sich Google hierbei anstellt und was die neue Pixel Watch zu bieten hat, zeigt dieser Test.

Die Pixel Watch findet sich mittlerweile auch in unserer Top 10: Die besten Smartwatches 2023 - Apple Watch & Galaxy Watch sowie Top 10: Die besten Smartwatches mit EKG – Gesundheit immer im Blick. Bei der Suche nach passenden und günstigen Armbänder, sowie Zubehör für die Google-Uhr, hilft unser Ratgeber Armbänder für die Pixel Watch: Von Google oder lieber günstig ab 5 Euro?

Modellvarianten

Google bietet seine Pixel Watch ausschließlich mit einem Gehäusedurchmesser von 41 Millimeter an. Das Gehäuse besteht zu 80 Prozent aus recyceltem Edelstahl, die Armbänder sind aus Fluorelastomer mit Soft-Touch-Beschichtung. Kunden können zwischen vier Farbkombinationen wählen. Das Edelstahlgehäuse gibt es in Matte Black mit Sportarmband in Obsidian, optional stehen die Varianten Champagne Gold/Hazel, Polished Silver/Charcoal und Polished Silver/Chalk zur Verfügung.

Zu haben ist die Google-Uhr entweder als Bluetooth/WLAN- oder als 4G LTE + Bluetooth/WLAN-Variante. Letztere erlaubt es, autark und ohne Smartphone zu surfen und zu telefonieren. Die preisliche Differenz zwischen beiden Modellen beträgt 50 Euro. Als Zubehör bietet Google mehr als 20 verschiedene Armbänder an, unter anderem aus Gewebe und Leder. Günstig sind die separaten Armbänder nicht, hierfür werden zwischen 49 und 79 Euro fällig. Leider lassen sich aufgrund eines proprietären Mechanismus nur Google-eigene Armbänder verwenden.

Design und Tragekomfort

Die Google Pixel Watch ist eine schicke und hochwertige Uhr – zum Sport will man sie aber lieber nicht tragen, dafür ist sie zu wenig geschützt. Trotz 3D Corning Gorilla Glass 5 muss man sich vor Kratzern in Acht nehmen. Hierfür ist die Uhr sehr anfällig. Schade, dass es nur eine 41-Millimeter-Variante gibt. Mit 1,18 Zoll fällt das Display für unseren Geschmack zu klein aus. Und mit 12,3 Millimeter in der Höhe ist die Smartwatch jetzt keine besonders flache Flunder, aber es gibt auch noch deutlich wuchtigere Mitbewerber.

Zum Lieferumfang gehören jeweils ein kleines und ein großes Sportarmband. Diese passen an Handgelenke mit Umfängen zwischen 13 und 17,5 sowie 16,6 und 21 Zentimeter. Das Gummi ist angenehm weich, schmiegt sich schön an die Haut und reibt nicht. Der Verschluss hakt sicher ein.

Display

Das AMOLED-Panel mit 1,18 Zoll löst mit 384 × 384 Pixel auf. Die Schärfe ist gut, Schriften und Symbole werden sehr klar dargestellt. Schwarz zeigt die Pixel Watch super satt und dunkel, Farben sind kräftig, die Blickwinkelstabilität ist top. Zifferblätter lassen sich beliebig verändern. Die Helligkeit passt die Uhr entweder automatisch an, oder man entscheidet sich für eine der fünf manuellen Helligkeitsstufen. Außerdem gibt es einen speziellen Sonnenlicht-Modus, um die Ablesbarkeit bei direkter Sonneneinstrahlung zusätzlich zu verbessern. So ist das Handling der Uhr mit bis zu 1000 Nits auch im Freien vollkommen unproblematisch.

Schade, dass Google das Display nicht vollständig ausnutzt. Ein etwa 5 Millimeter breiter Rand lässt den ohnehin nicht sonderlich üppig bemessenen Bildschirm weiter schrumpfen. Eine Always-on-Funktion ist vorhanden. Ebenfalls ungünstig ist, dass die Pixel Watch nur eine Wasserbeständigkeit von 5 ATM aufweist. Laut Hersteller ist sie nicht wasserdicht und „wurde für die Nutzung in seichten Gewässern entwickelt“. Für schnell fließendes und heißes Wasser ist sie nicht geeignet. Heißt: Sobald Wasser ins Spiel kommt, etwa beim Duschen, zieht man die Smartwatch lieber aus.

Ausstattung

Die Google Pixel Watch arbeitet mit dem Betriebssystem Wear OS 3.5 und ist mit Android-Smartphones ab Version 8.0 kompatibel. Unter dem Uhrglas werkelt der Prozessor Exynos 9110-SoC von Samsung. Dieser gehört nicht mehr zu den leistungsstärksten Prozessoren – dies zeigt die Tatsache, dass er bereits 2018 in der ersten Generation der Galaxy Watch von Samsung verbaut war. Die Performance der Pixel Watch ist aber trotzdem gut, weil man auf die Dienste des Co-Prozessors Cortes M33 setzt. Hinzu kommen 2 Gigabyte Arbeitsspeicher und 32 Gigabyte für Apps und Musik.

Zur Ausstattung gehören unter anderem ein Kompass, Höhenmesser, Sauerstoffsättigungsmesser, optischer Herzfrequenzsensor, Beschleunigungsmesser, Gyroskop und Umgebungslichtsensor. Eine automatische Sturzerkennung wird Google zufolge zu einem späteren Zeitpunkt nachgereicht.

Google Pixel Watch
Google Pixel Watch
Google Pixel Watch: Der Google Assistant ist ein komfortables Hilfsmittel zur Bedienung der Smartwatch.
Google Pixel Watch: Google Wallet ermöglicht mit der Pixel Watch das kontaktlose Bezahlen mittels NFC.
Google Pixel Watch: Besitzer der Pixel Watch müssen oft zum Ladegerät greifen. Denn der Akku hält nicht länger als 24 Stunden durch.
Google Pixel Watch: Google liefert seine Smartwatch jeweils mit Armbändern in zwei unterschiedlichen Längen aus.

Durch einen Druck auf die seitliche Krone kann man durch deren Drehen das Hauptmenü der Smartwatch durchblättern. Hier stößt man unter anderem auf den Google Assistant, Google Maps, auf Google Wallet zum kontaktlosen Bezahlen per NFC, auf Youtube Music, eine Wettervorhersage, Stoppuhr, Taschenlampe, Kontakte und den Play Store, um zusätzliche Apps zu nutzen. Schade: Obwohl wir im Test die LTE-Version hatten, sich die Uhr selbst ins Internet einwählen kann und GPS verbaut ist, benötigt die Pixel Watch zum Navigieren über Google Maps trotzdem ein gekoppeltes Smartphone. Mikrofon und Lautsprecher sind integriert, um Gespräche in Smartwatch-typischer Qualität zu führen.

Praktisch ist, dass eingehende E-Mails und Whatapp-Nachrichten vollständig angezeigt werden. Das Antworten gelingt per Sprachbefehl oder über die kleine QWERTZ-Tastatur, über die das Tippen längerer Texte wenig Spaß bereitet.

Natürlich erfasst die Google-Uhr zurückgelegte Schritte und überwacht die Herzfrequenz. Über die Fitbit-EKG-App lässt sich ein Elektrokardiogramm schreiben, die Messung des Blutsauerstoffgehalts war zum Zeitpunkt unseres Tests noch nicht freigeschaltet.

Bedienung

Das Arbeitstempo der Pixel Watch ist in Ordnung. Die aktuelle Apple Watch Series 8 (Testbericht) reagiert noch einen Tick schneller, im Test lief die Google-Uhr zuverlässig. Die Bedienung erfolgt über das Display mittels Wisch- und Touchgesten. Zum Öffnen der Apps und zum Navigieren dient die Krone. Über eine kleine Taste oberhalb der Krone ruft man die zuletzt verwendeten Apps auf.

Riesige Probleme hatten wir bei der Inbetriebnahme der Pixel Watch im Zusammenspiel mit der App „Google Pixel Watch“ – dies haben wir in dieser Form bei dutzenden anderer Smartwatches noch nicht erlebt. Von unserem Samsung Galaxy S22 (Testbericht) wurde die Smartwatch sofort gefunden, die Kopplung gelang, doch anschließend scheiterte die Anmeldung mit unserem Google-Konto. Rund 30 Versuche missglückten. Deshalb probierten wir es mit einem etwas älteren Samsung Galaxy S10. Das Ergebnis war allerdings ebenfalls frustrierend. Immer wieder erhielten wir den Hinweis, dass die Kopplung nicht möglich ist. Also besorgten wir uns ein Google Pixel 7. Zunächst machte sich jedoch auch hier Ernüchterung breit. Smartwatch und Smartphone wollten sich nicht verbinden. Erst beim letzten Versuch vor der Kapitulation ließ sich die Einrichtung abschließen – warum es jetzt plötzlich funktionierte, wissen wir nicht.

Sport und Fitness

Durch die Übernahme von Fitbit haben Träger der Pixel Watch Zugriff auf diverse Fitness-Funktionen, rund 40 Sportarten (einige werden automatisch erkannt) und Trainingstypen sind hinterlegt. Routen etwa beim Joggen oder Radfahren zeichnet die Uhr mittels GPS eigenständig auf, und auch die Schlafanalyse fällt sehr detailliert aus. Mit der Präzision der Herzfrequenzmessung waren wir im Test ebenfalls zufrieden.

Um alle Fitness- und Gesundheitswerte detailliert auszuwerten, benötigt man die „Fitbit“-App. Käufer der Google Pixel Watch erhalten ein sechsmonatiges „Fitbit Premium“-Abo dazu. Nur dieses ermöglicht es, Video-Workouts oder geführte Trainingsprogramme zu nutzen. Anschließend werden monatlich 8,99 Euro oder 79,99 Euro pro Jahr fällig.

Google Pixel Watch App
Google Pixel Watch App
Google Pixel Watch App
Google Pixel Watch App
Google Pixel Watch App
Google Pixel Watch App

Akku

Der Lithium-Ionen-Akku mit 294 mAh gehört nicht zu den Aushängeschildern der Pixel Watch. Der Hersteller selbst gibt eine typische Nutzungsdauer von 24 Stunden an. Diese erreicht man allerdings nur, wenn das Display nicht dauerhaft aktiviert ist und nicht sämtliche verbauten Sensoren permanent Strom ziehen. Ansonsten hält die Google-Uhr nur 12 bis 18 Stunden durch, bei stromsparendem Umgang ist ein Tag drin.

Preis

Google verlangt für seine Pixel Watch in der Bluetooth/WLAN-Version regulär 379 Euro, mit LTE muss man 429 Euro hinblättern. Mittlerweile gibt es die Uhr bereits ab 300 Euro. Damit ist sie fast 100 Euro günstiger als zum Testzeitpunkt.

Fazit

Die neue Google Pixel Watch ist eine solide Smartwatch, die bei uns allerdings nicht das Gefühl auslösen konnte, diese unbedingt am Handgelenk tragen zu müssen. Das schicke Gehäuse ist für Kratzer recht anfällig. Mit 41 Millimeter fällt das Display sehr klein aus und die kurze Akkulaufzeit ist nervig. Trotz eigenem GPS und Internet ist die Pixel Watch teilweise noch zu abhängig von einem mitgeführten Smartphone. Der Funktionsumfang ist gut, die Messgenauigkeit hoch und die App-Auswahl groß.

Etwas störend ist die Tatsache, dass man mit „Google Pixel Watch“ und „Fitbit“ zwei Apps benötigt, um den Funktionsumfang der Uhr voll auszureizen. Insgesamt vermissen wir bei der Pixel Watch ein spannendes Alleinstellungsmerkmal und eine Innovation, wie wir sie von einem Technologieriesen wie Google erwarten dürfen.

Weitere Alternativen zeigen wir in den Bestenlisten Top 10: Die besten Fitnessuhren – Smartwatches fürs Training sowie Die Top 10 der Smartwatches. Weitere Uhren mit Elektrokardiogramm zeigen wir in der Top 10: Die besten Smartwatches mit EKG ab 99 Euro. Passende Armbänder und Zubehör für die Pixel Watch ist in unserem Ratgeber Armbänder für die Pixel Watch: Von Google oder lieber günstig ab 5 Euro? zu finden.

Das sind die beliebtesten Smartwatches mit Wear OS:

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