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Zaco A10 im Test: Solider Saugroboter aus Deutschland mit Laser und vibrierender Wischplatte

Zaco-A10

Zaco-A10

VORTEILE
  • Tolle Wischfunktion mit Rüttelplatte
  • Leise
  • 3 Jahre Garantie
NACHTEILE
  • Tolle Wischfunktion mit zu wenig Autonomie
  • App (zB für Teppicherkennung) zu umständlich
  • Keine automatische Tepicherkennung

Der Zaco A10 ist der erste Saugroboter des Anbieters mit Lasernavigation und bietet zudem eine vibrierende Wischplatte. Ein großer Schritt für den Hersteller – lohnt der auch für Käufer?

Das Branding Zaco ist neu, der Anbieter dahinter nicht: Anbieter Robovox hat zuvor Saugroboter unter dem Label iLife angeboten und das dann 2019 in Zaco umbenannt. Der Rest ist gleichgeblieben - inklusive Sitz in Gelsenkirchen. Neben dem Verkauf ist dort auch der Vertrieb untergebracht, das spart dem Kunden, der vielleicht doch einmal ein Problem mit einem Zaco-Modell hat, lange Kommunikationswege mit einem chinesischen Callcenter-Agent – zumindest in der Theorie. Denn ausprobieren konnten wir das nicht, unser Testgerät machte keinerlei Mucken. Zaco setzt beim A10 erstmals auf Laser-Navigation und dringt mit Funktionen wie einer vibrierenden Wischplatte in die Oberklasse vor. Reicht das, um gegen die Konkurrenz zu bestehen?

Design

Optisch gibt es keine Überraschungen. Der Zaco A10 ist rund, kommt mit je einer Seitenbürste links und rechts, den typischen Sensoren wie Frontbumper und Absturzsensoren und wirkt hochwertig. Eine andere Farbe als das Dunkelgrau unseres Testmusters gibt es nicht. Die Mischung aus glänzendem und mattem Kunststoff wirkt hochwertig, auch bei der Verarbeitung gibt es nichts zu bemängeln. Auffällig: Der Laser-Turm oben auf dem Gerät ist nicht vollständig rund, sondern nach hinten abgeflacht. Außerdem gibt es lediglich eine einzige Taste zum Starten und Stoppen. Die Oberseite lässt sich entgegen vielen anderen Saugrobotern nicht aufklappen, Staub- und Wassertank werden hinten am Gerät eingesetzt.

Alle Bilder vom Zaco A10 im Test
Zaco-A10
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Lieferumfang

Im Vergleich zu Anbietern wie Roborock, die immer weniger Zubehör in den Lieferumfang ihrer Geräte wie etwa dem ansonsten sehr guten Roborock S7 (Testbericht) packen, ist Zaco regelrecht spendabel. Neben den Mindestzutaten wie Ladestation und Netzteil zum Laden findet der Käufer des Zaco A10 eine Fernbedienung, zwei Zusatz-Seitenbürsten, eine zusätzliche Hartbodenhauptbürste aus Gummilamellen, einen Wischaufsatz mit Wechseltuch sowie vier weiteren Wechseltücher, Ersatzstaubfilter, Säuberungswerkzeug und Bedienanleitung in Papierform.

Für die Ladestation liegt dem Lieferumfang eine Unterlegmatte bei. Entgegen der ersten Vermutung, dass diese als Schutz für empfindlicher Boden bei eingesetztem Wischaufsatz da ist, dient sie lediglich dem genauen Andocken bei der Rückkehr zum Laden. Ein echtes Kabelmanagement inklusive Aufnahme von zu langem Kabel bietet die Ladestation nicht, immerhin darf der Kunde das Ladekabel ordentlich nach links oder rechts aus der Station verlegen.

Der Lieferumfang des Zaco A10 ist sehr umfangreich

Anlernen und App

Der Roboter kann ohne App betrieben werden. Dafür ist der einzelne Button auf der Oberseite des Saugers da, alternativ können Nutzer die Fernbedienung verwenden. Hier finden sich Funktionen wie Spotreinigung und die Saugleistung lässt sich per Fernbedienung regeln. Sein volles Potenzial schöpft der Roboter aber erst mit der Zaco Home App aus. Das Einrichten ist einfach. Die App führt nach dem Erstellen eines kostenlosen Accounts durch den Prozess, bei dem der Nutzer erst das eigene WLAN angeben muss, anschließend in der App das WLAN des Roboters auswählt - fertig. Infrage kommt nur ein WLAN im 2,4-GHz-Band, Leerzeichen im Passwort mag die App nicht.

Anschließend finden Käufer so gut wie alle typischen Features vor, die die Konkurrenz auch zu bieten hat. Dazu gehört etwa die automatische Erstellung von Räumen und das Einrichten von Sperrzonen oder Zeitplänen. Was zumindest auf den ersten Blick fehlt, ist eine automatische Teppicherkennung samt Erhöhung der Saugleistung. Diese wird lediglich über einen Schieberegler in der App frei bestimmt. Aber es gibt sie doch: Dafür müssen Bereiche mit Teppichboden manuell in der App festgelegt werden, dann wird auch die Saugleistung beim Befahren angehoben und beim Wischen werden diese Bereiche gemieden. Das ist unpraktisch, denn eine genaue Kennzeichnung von Teppich kann zum Geduldsspiel werden und da solche Zonen nur als Rechteck definiert werden können. So wird eine passgenaue Festlegung spätestens bei schräg liegenden Brücken unmöglich. Die Konkurrenz erkennt Teppich selbständig, allen voran der neue Roborock S7 (Testbericht) und macht das entsprechend besser.

Dafür bietet die Zaco-App zwei Besonderheiten: Zum ersten Orientieren in neuer Umgebung gibt es einen Karten-Lernmodus, bei dem der Roboter grob durch die Bereiche der zu reinigenden Flächen fährt und dank ausgeschalteter Saugfunktion dabei sehr leise ist. Nach dieser einmaligen Orientierungsfahrt unterteilt die App einzelne Räume, dann folgt dann die eigentliche Reinigung. Das andere Sonder-Feature ist die Möglichkeit, die Geschwindigkeit der beiden Seitenbürsten einzustellen. Das gilt auf freier Fläche für beide Bürsten gleichzeitig, fährt der Roboter allerdings seitlich an einen Gegenstand, dreht die entsprechende Bürste trotzdem schneller.

Die Drehgeschwindigkeit der Seitenbürsten lässt sich in der App einstellen

Wir finden dieses Feature sinnvoll, denn gerade bei leichtem Schmutz wie etwa Katzenstreu-Krümmeln schießen schnell rotierende Seitenbürsten diese gerne aus dem Reinigungsweg. Das Raumerkundungs-Feature ist in unseren Augen hingegen weniger zwingend. Statt einen verkürzten und leisen Ausflug in der Wohnung zu unternehmen kann der Zaco A10 wie andere Laser-Sauger auch gleich loslegen und die Wohnung sofort reinigen und dabei detailliert erkunden.

Eine Auffälligkeit zeigte die App im Test: Die Fahrtstrecke, die wie bei der Konkurrenz mittels einer feinen weißen Linie in der Navigationskarte symbolisiert wird, verschwand bei unserem Test immer wieder teilweise, um zwischenzeitlich wieder aufzutauchen. Am Ende einer Reinigung war die Darstellung immer richtig. Der Roboter spricht mit dem Nutzer, etwa wenn er zum Laden zurückkehrt oder die Reinigung beginnt – auch auf Deutsch. Dabei klingt die Sprachausgabe vergleichsweise sympathisch, ist aber leider selbst auf maximaler Lautstärke etwas leise. Außerdem kommentiert der Zaco A10 Vorgänge weniger als manch Konkurrenzprodukt. Beim Entfernen oder Einlegen des Staubbehälters bleibt er etwa stumm. Die Steuerung ist auch per Sprache möglich, hier werden Amazon Alexa und Google Assistant unterstützt. Allerdings kann der Nutzer den Roboter so nur starten und stoppen, nicht aber etwa gezielt in Räume schicken.

Reinigungsleistung

Staub und sonstiger Schmutz landet beim Zaco A10 beim Saugen in einem 450ml großen Staubbehälter. Im Gegensatz zur Konkurrenz handelt es sich dabei nicht einfach nur um eine Box, wo der Dreck hineinfällt, sondern da steckt mehr dahinter. Zaco setzt auf einen zellularen Staubtank, in dem Staub mittels konisch zulaufender Zylinder von grobem Schmutz getrennt wird. Dadurch soll selbst bei vollem Behälter die Saugleistung von Staub und feinem Schmutz nicht beeinträchtigt werden. Auffällig bei der Reinigung: Im Gegensatz zu den meisten Robotern seiner Zunft fährt der Zaco A10 nicht zuerst die Ränder eines Raumes ab. Auch Hindernisse wie Tische werden bei Kontakt nicht erst einmal abgefahren, sondern der Sauger versucht, weiter seine Bahnen zu fahren. Uns hat ein Kantenmodus dennoch gefehlt, auch wenn er letztendlich fast alle Bereiche eines Raumes anzufahren schien. Anfangs gab es allerdings Probleme mit einer Engstelle rings um einen Couchtisch. Später saugte er auch hier. 90-Grad-Ecken mag der runde Staubsaugroboter nicht so gern. Beim Versuch, möglichst nah an ihnen zu reinigen, schlägt er immer zuerst zu früh ein, woraufhin er vom Frontbumper eingebremst wird und einen größeren Bogen fährt. Der ist dann aber zu groß, sodass Schmutz direkt “um die Ecke” immer liegenbleibt.

Hartböden oder Teppich: Der Nutzer hat beim Zaco A10 die Wahl

Davon abgesehen macht der Sauger einen guten Job. Er fährt zielsicher seine Bahnen, navigiert meist vorsichtig um Hindernisse herum und findet sich generell gut zurecht. Selbst im Schwingstuhlwirrwarr unter einem Esstisch kämpfte sich der Roboter im Test so lange durch, bis er alle ihm möglichen Bereiche angesteuert hatte. Festgefahren hat er sich im Alltag nicht, sofern zuvor die typischen Vorbereitungen für einen Saugroboter wie Entfernen von Kleinteilen aus dem Reinigungsbereich ausreichend sorgfältig abgeschlossen wurden. Auffällig war bei unserem Testgerät ein ständiges, unregelmäßig auftretendes Quietschen. Da das auch auf Teppich auftrat, liegt das nicht an den Rädern, sondern an Komponenten der Mechanik im Inneren. Davon abgesehen ist der Sauger mit etwa 57 Dezibel bei voreingestellter Saugleistung von 35 Prozent zwar angenehm leise. Allerdings ist auch immer ein hochfrequentes Pfeifen zu hören, was empfindliche Nutzer auf Dauer nerven könnte. Die sonstige Geräuschkulisse hingegen ist angenehm. Selbst bei maximaler Saugleistung haben wir nur rund 63 Dezibel gemessen. Damit gehört der Zaco A10 zu den leisesten Saugern, die wir bislang im Test hatten.

Die leisen Töne scheinen dem Zaco A10 im Saugleistungs-Tests trotz bis zu 2000 Pa Saugkraft allerdings zum Verhängnis zu werden. Denn hier findet das Modell auf unserem 4-Quadratmeter-Testparcours nur 30 der 50 Gramm Testschmutz bestehend aus 30 Gramm Sittich-Vogelfutter und 20 Gramm Vogelsand wider. 11 Gramm davon sind Sand. Am besten schnitt bislang der Roborock S7 (Testbericht) mit 27/13 Gramm (gesamt 40 Gramm) und der Yeedi 2 Hybrid (Testbericht) mit 25/15 (gesamt 40 Gramm) ab, unser Preis-Leistungssieger Xiaomi Dreame D9 (Testbericht) kam auf 25/13 (insgesamt 38 Gramm). Wegen der umständlichen Teppich-"Erkennung" lief der Zaco A10 im Test mit 75 Prozent Saugkraft und minimaler Seitenbürstengeschwindigkeit. Letzteres brachte ihm auf hartem Boden sichtbare Vorteile. Er brauchte keine 3 Minuten für den einfachen Durchgang.

Beim Leeren des Staubbehälters zeigt sich: Der zellulare Aufbau funktioniert. Im Bereich mit den Trichtern sammeln sich keine Wollmäuse oder Haare, hier bleibt also Platz für Staub und Sand. Das Entleeren funktioniert zudem vorbildlich: Einfach aufklappen und über dem Mülleimer ausleeren. Da es keine überstehenden Kanten gibt, geht mit etwas Vorsicht dabei nichts daneben.

Wischen kann der Zaco A10 auch. Eine Überraschung ist das nicht, schließlich können das inzwischen fast alle Saugroboter ab der Mittelklasse. Der Zaco-Sauger kann aber mehr, als nur ein feuchtes Wischtuch hinter sich herzuziehen. Der 350ml große Wassertank verfügt nämlich über eine Mechanik, mittels derer das Wischtuch hochfrequent vibriert - ähnlich wie beim Roborock S7. Im Gegensatz zum Konkurrenzprodukt bewegt sich hier nicht nur ein Teil des Wischtuches, sondern das ganze Tuch. Durch die Bewegung löst der Sauger Schmutz deutlich besser als der Großteil der restlichen Modelle. Die Reinigungsleistung dürfte dabei in etwa auf dem Niveau des S7 liegen.

Die Platte mit dem Wischtuch vibriert beim Zaco A10

Größter Unterschied: Der Zaco A10 kann entweder saugen oder wischen – nicht beides gleichzeitig. Das erfordert zusätzliche Arbeitszeit und weiteren Eingriff des Nutzers. Vorteil: Beim Wischen, bei dem natürlich die Flüssigkeitsmenge per App eingestellt werden kann, ist der Sauger/Wischer extrem leise, da der Saugmotor nicht arbeitet. Im Test haben wir aus etwa 1 Meter Abstand rund 50 Dezibel gemessen. Dadurch fällt allerdings das Quietschen der Mechanik noch mehr auf. Übrigens macht sich beim Wischen die manuelle Festlegung von Teppichzonen positiv bemerkbar: Sie dienen dem Roboter gleichzeitig als No-Mopp-Zonen. Schwierig ist das hingegen bei schräg liegenden Brücken - hier ist eine genaue Markierung des Teppichstücks nicht nur fummelig wie bei rechtwinklig im Raum liegenden Teppichen, sondern sogar unmöglich.

Akku

Die Saugzeit des Zaco A10 gibt der Hersteller mit bis zu 120 Minuten an – bei niedriger Saugkraft natürlich. Sollte der Akku während der Reinigung zuneige gehen, sucht er selbständig die Ladestation auf und kehr nach gut 4 bis 5 Stunden Ladezeit wieder an die vorherige Stelle zurück, um sein Reinigungswerk fortzusetzen.

Preis

Rund 415 Euro kostet der Zaco A10 zum Testzeitpunkt im Handel, ein Zubehörset mit Wischtüchern, Seiten- und Hauptbürsten liegt bei rund 40 Euro. Der Roboter wird direkt aus Deutschland vertrieben und kommt mit 3 Jahren Garantie.

Fazit

415 Euro klingt zu teuer. Denn auf den ersten Blick kann der Zaco A10 nicht mehr als andere Roboter mit Laser-Navigation, sogar echte Spitzenmodelle wie der Roborock S7 (Testbericht) kosten beim Online-Händler seines Vertrauens kaum mehr. Im Detail zeigen sich aber einige Stärken, die nur bedingt auf dem Datenblatt zu finden sind. Da sind etwa die 3 Jahre Garantie des deutschen Herstellers, die niedrige Lautstärke bei dennoch ordentlicher Saugleistung und vor allem die gehobene Wischleistung dank vibrierender Wischplatte. Gerade, wer Wert auf eine vernünftige Wischfunktion legt, sollte sich den Zaco A10 anschauen.

Der muss aber auch damit leben, dass die strikt getrennt vom eigentlichen Saugerleben ihr Dasein fristet: Während der Nutzer sich beim Roborock S7 um nichts außer das Nachfüllen von Wischflüssigkeit kümmern muss und der Rest automatisch abläuft, muss der Nutzer beim Zaco-Modell deutlich mehr eingreifen. Selbst dann klappt das nicht ganz perfekt – Stichwort schräg gelegte Brücken.

Wer einen reinen Sauger sucht, sollte daher eher nach einem Xiaomi Dreame D9 (Testbericht) oder Yeedi 2 Hybrid (Testbericht) schauen. Diese Modelle sind deutlich günstiger und können zur Not auch noch Staubwischen. Die Referenz bei Saug-Wischrobotern stellt für uns hingegen weiterhin der Roborock S7 (Testbericht) dar, dessen Autonomiegrad derzeit unübertroffen ist.

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