Open ewar Bestenliste Aufmacher
Open-Ear-Kopfhörer halten die Ohren frei. So kann man legal mit Musik am Verkehr teilnehmen, beim Sport die Umgebung hören und im Büro die Kollegen verstehen. Wir zeigen die zehn besten Open-Ear-Kopfhörer aus unseren Tests.
Die Kategorie der Open-Ear-Kopfhörer ist recht neu, wird aber schon jetzt von fast allen großen Kopfhörerherstellern unterstützt. Der erste kommerziell erfolgreiche Kopfhörer, der beim Musikhören den Gehörgang offen lässt, kam von Shoks. Auch wenn das System bei den Shokz Openrun Pro (Testbericht) etwas anders ist, als bei den meisten anderen Kopfhörern, bei denen das Ohr offen bleibt. So setzt Shokz hier auf Knochenschall.
Knochenschall-Kopfhörer nutzen den Schädel, um Schall über Vibrationen an das Innenohr zu übertragen, anstatt den Schall über den Gehörgang und das Trommelfell zu leiten, wie es bei allen anderen Kopfhörern der Fall ist.
Knochenschall-Kopfhörer sind nicht für alle gleichermaßen geeignet. Einige können Schwierigkeiten haben, Schall über Knochenschall-Kopfhörer wahrzunehmen, insbesondere wenn sie eine Gehörsensitivität oder einen Gehörverlust haben.
Der Nachteil: Die Klangqualität von Knochenschall-Modellen ist häufig nicht so gut wie bei Kopfhörern, welche den Sound über das Trommelfell zum Innenohr leiten. Auch deswegen sind die reinen Knochenschall-Varianten scheinbar wieder auf dem Rückzug und machen Platz für Open-Ear-Kopfhörer. Bei ihnen sitzt die Membran direkt vor dem Hörkanal. Sie erreichen so eine bessere Audioqualität und lassen dennoch Umgebungsgeräusche ins Ohr. Die Kunst besteht nun darin, nicht die gesamte Außenwelt am Gehörten teilhaben zu lassen. Das gelingt zum Teil auch ganz gut. Trotzdem hören Umstehende bei Open-Ear-Kopfhörern deutlich mehr als bei guten In-Ears oder Over-Ears.
Mit 8,3 g sind die Shokz Openfit (Testbericht) angenehm leicht und trotzdem sicher sitzend, da sie sich mit einem Bügel am Ohr abstützen und nicht im Ohr stecken wie normale In-Ears.
Die Openfit kosten bei Expert 170 Euro. Sie sind spritzwassergeschützt nach IP54. Multipoint, also das Verbinden mit mehreren Geräten, bieten sie nicht. Das Bluetooth-Pairing funktioniert unkompliziert, mit bis zu 7 Stunden Akkulaufzeit sind auch Marathonstrecken schaffbar – zumindest als Spitzensportler.
Die Openfit liefern einwandfreie Bässe und Höhen, lediglich bei hohem Basspegel gehen die Treiber in die Begrenzung. Die Kopfhörer vibrieren nicht und die Beschallung der Umgebung hält sich in Grenzen, solange die Wiedergabe nicht zu laut eingestellt ist. Ein kleiner Schwachpunkt wird nun hörbar: Der Klang ist so gut, dass man einen vernünftigen aptX-Standard vermisst. Apple-Nutzer haben dank AAC auf jeden Fall guten Klang.
Die Huawei Freeclip (Testbericht) kosten bei Alza.de 175 Euro. Sie sind federleicht und angenehm zu tragen – Vorsicht ist nur beim Aufsetzen einer Mütze geboten. Auch beim Sport halten sie fest und bieten ein außergewöhnliches Design. Durch die offene Bauweise sind die Freeclip eine gute Option auf dem Fahrrad, dem E-Scooter, beim Laufen oder in einer Umgebung, in der man noch etwas mitbekommen will von seiner Umgebung.
Dieser Vorteil ist aber auch gleichzeitig der größte Nachteil – in sehr lauter Umgebung schmälert es den Hörgenuss schon deutlich. Zudem ist der Bass verglichen mit In-Ears nicht so kräftig. Die Höhen sind zuweilen etwas zu stark betont. Insgesamt eine überzeugende Option für Podcasts und Fans akustischer Musik, die sich bewusst nicht ganz abkapseln wollen oder mit einem In-Ear-Kopfhörer nicht zurechtkommen.
Die Baseus Eli Sport 1 kosten auf Amazon 80 Euro. Bei anderen Händlern sind sie laut Preisvergleich teilweise für weniger zu haben. Für diesen vergleichsweise günstigen Preis bieten die Open-Ear-Kopfhörer richtig viel.
Vor allem überzeugen sie uns dank ihres hohen Tragekomforts, mit einem Gewicht von nur 8,2 g sind sie leicht und angenehm zu tragen, und der sehr guten Klangqualität. Dank IP55-Zertifizierung sind sie für sportliche Aktivitäten und den Einsatz bei unterschiedlichsten Wetterbedingungen geeignet.
Ein weiteres Highlight der Baseus Eli Sport 1 ist die Akkulaufzeit von bis zu acht Stunden. Das Ladecase verlängert die Nutzungsdauer auf bis zu 30 Stunden. Das Bluetooth-Pairing funktioniert problemlos und die Verbindung bleibt auch bei Bewegung stabil. Die Touch-Bedienelemente könnten etwas präziser sein, dennoch lässt sich die Musikwiedergabe gut steuern.
Der Klang der Baseus Eli Sport 1 ist gut ausbalanciert, mit klaren Höhen und kräftigen Bässen und liefert auch bei höherer Lautstärke eine gute Qualität.
Für alle, die auf der Suche nach preiswerten und dennoch hochwertigen Open-Ear-Ohrhörern sind, bieten die Baseus Eli Sport 1 ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Die Bose Open Ultra Earbuds (heise-Testbericht) kosten bei Jakob.de 299 Euro. Sie erinnern bezüglich ihres Aufbaus etwas an die Huawei Freeclip (Testbericht). Denn auch sie klemmen wie ein Clip am Ohr und verzichten auf einen umspannenden Bügel. Dadurch kommen sie einem Brillenbügel nicht in die Quere. Trotzdem halten sie auch bei heftigen Bewegungen und eignen sich dadurch auch für Sport. Auch bei längerem Tragen macht er sich deutlicher bemerkbar als etwa die Shokz Openfit (Testbericht).
Vom Klang sind wir positiv überrascht. Auch bei niedriger Lautstärke bieten sie den Bose-typischen warmen Klang mit einer Betonung auf den Bass – auch wenn sie hier nicht die Qualität der Bose QC Earbuds II (Testbericht) erreichen. Der Sound erinnert eher an Earbuds ohne Silikon wie die Huawei Freebuds 5 (Testbericht). Laute Musik wird deutlich von der Umgebung wahrgenommen. Die Shokz Openfit haben das besser im Griff.
Vor allem beim Sport mit schwitzigen Fingern sind die Knöpfe an den Bose Open Ultra Earbuds mit klarem Druckpunkt einfacher zu bedienen als Touchflächen, wie sie in vielen anderen In-Ears vorkommen. Die Kopfhörer nehmen per Bluetooth 5.3 Verbindung zum Abspielgerät auf und verstehen sich auf AAC, SBC und aptX Adaptive, beherrschen aber keine Multipoint-Verbindung.
Die Shokz Openrun Pro (Testbericht) sind Knochenschall-Kopfhörer, die trotz ihrer Technik einen kräftigen Bass bieten. Der ist zuweilen gar so stark, dass wir ihn herunterregeln müssen, da die Kopfhörer sonst unangenehm vibrieren. Trotzdem bieten sie den besten Klang, den wir bisher bei einem Knochenschall-Kopfhörer gehört haben.
Ihre Verarbeitung ist hochwertig und sie sitzen fest am Ohr, ohne zu drücken. Mit einer Akkuladung halten sie bei mittlerer Lautstärke etwa 10 Stunden durch, bis sie wieder ans Netz müssen. Eine IP55-Zertifizierung schützt die Bluetooth-5.1-Kopfhörer vor Schweiß, Wasserspritzern oder Regentropfen. Leider haben die Shokz Openrun Pro keinen USB-C-Anschluss, hier muss der beiliegende Adapter bemüht werden.
Die Anker Soundcore Aerofit Pro kosten etwa bei Galaxus ab 149 Euro. Sie kommen mit 16,2 mm großen Treibern und LDAC-Unterstützung. Sie liefern einen recht klaren Sound, der auch in lauteren Umgebungen noch gut hörbar bleibt. Der Bass ist jedoch nicht überwältigend.
Die Aerofit Pro bieten eine für unser Ohr passende Form. Dank des beiliegenden, optionalen Kopfbands bleiben die Kopfhörer im Test auch bei intensivem Sport sicher an ihrem Platz. Die Aerofit Pro bieten eine beeindruckende Akkulaufzeit von bis zu zwölf Stunden. Eine Schnellladefunktion sorgt dafür, dass nach fünf Minuten Ladezeit weitere fünf Stunden Wiedergabezeit zur Verfügung stehen. Die physischen Tasten ermöglichen eine einfache Steuerung der Wiedergabe und Lautstärke, was besonders während des Trainings praktisch ist.
Sie sind wasser- und schweißresistent nach IPX5. Die AeroFit Pro bieten eine ausgewogene Kombination aus Klangqualität und Tragekomfort, was sie gerade beim Sport zu einer klaren Empfehlung machen.
Die Open-Ear-Kopfhörer Truefree F1 kosten auf Amazon gerade einmal 36 Euro. Sie übertragen den Klang über 16 mm große Treiber auf das Ohr. Dabei sitzt der Treiber direkt vor dem Hörgang. Der Nutzer kann also weiteren alle Umgebungsgeräusche wahrnehmen. Nachteil: Ab einer gewissen Lautstärke hört die Umgebung die Musik viel deutlicher mit als bei anderen Open-Ear- oder Knochenschall-Kopfhörern.
Ihr Klang ist gut und eignet sich zum gelegentlichen Musik- und Podcast-Hören. Sie sind ausreichend laut und bieten einen sanften Bass. Sie funken über den Bluetooth-5.3-Standard, wobei sie sich mit mehreren Zuspielern gleichzeitig verbinden können. Der Akku hält bei mittlerer Lautstärke elf Stunden durch, bevor der integrierte Akku über USB-C wieder aufgeladen werden muss. Wir spüren beim Tragen einen leichten Druck auf das Außenohr. Das kann sich jedoch von Träger zu Träger unterscheiden.
Der Mojawa Run Plus kostet bei Galaxus aktuell 156 Euro. Im Preisvergleich finden sich häufig noch günstigere Angebote. Es handelt sich ähnlich wie bei den Shokz Openrun Pro (Testbericht) um echte Knochenschall-Kopfhörer. Er nutzt die Knochenleitung, um Schallwellen durch die Knochen direkt zum Innenohr zu übertragen.
Dabei ist die Klangqualität der Mojawa Run Plus hoch. Trotz der typischen Einschränkungen von Knochenschall-Kopfhörern, wie einer reduzierten Basswiedergabe, liefert der Run Plus klaren und detaillierten Sound. Dies macht ihn zu einer ausgezeichneten Wahl für Nutzer, die sowohl Musik genießen als auch ihre Umgebung im Auge behalten möchten. Der Mojawa Run Plus bietet eine gute Balance zwischen Sound-Qualität und Sicherheit. Noch besser wird der Klang, wenn der Nutzer die beiliegenden Ohrstöpsel verwendet. Das nimmt den Run Plus dann aber einen seiner größten Vorteile, nämlich die Umgebung ungefiltert zu hören.
Der Komfort und die Passform des Mojawa Run Plus sind weitere Stärken dieser Knochenschall-Kopfhörer. Die Run Plus sitzen bequem und sicher am Kopf. Sie drücken auch nach längerem Tragen kaum und verrutschen selbst bei intensiven Bewegungen nur minimal.
Die Akkulaufzeit ist eher durchschnittlich. So mussten wir bei der Nutzung die Lautstärke voll aufdrehen, damit wir auch Stadttrubel noch genug von der Musik mitbekommen. Mojawa verspricht bei voller Lautstärke eine Akkulaufzeit von sechs Stunden. Im Test waren das dann aber eher fünf Stunden. Ein Ladecase zum Wiederaufladen gibt es bauartbedingt nicht.
Livall kennen einige vielleicht aus dem Bereich der smarten Fahrradhelme. Wir hatten etwa den Livall Evo 21 im Test. Einen guten Überblick bietet unser Ratgeber Blinker, Notruf & Musik: Deswegen lohnt sich ein smarter Fahrradhelm.
Mit dem Open Ear LTS21 für 89 Euro auf Amazon zeigt Livall Kopfhörer, welche speziell auf die Bedürfnisse von Fahrradfahrern zugeschnitten sind. Denn die kleinen TWS-Kopfhörer lassen sich nicht nur mit einem Bügel verbinden, um sie wie einen normalen Nackenkopfhörer zu tragen. Man kann sie nahezu an jeden Fahrradhelm anbringen und über eine optionale Fernbedienung am Lenker steuern.
Ihr Klang ist überraschend ausgewogen. Instrumente und Stimmen lassen sich klar unterscheiden. Allerdings ist ihre Maximallautstärke nicht besonders hoch. Als Nackenkopfhörer getragen, drücken sie nach einiger Zeit unangenehm auf das Ohr.
Sie sollen auch ANC bieten. Dieses Feature scheint jedoch wenig sinnvoll, da die Kopfhörer den Gehörgang freilassen und bauartbedingt immer Umgebungsgeräusche ans Innenohr gelangen. Dank IP64 sind sie staub- und wasserdicht. Sie sollen zwölf Stunden mit einer Akkuladung durchhalten. Das beiliegende Ladecase erhöht die Ausdauer um weitere 36 Stunden.
Die Bose Frames sind gleichzeitig Kopfhörer und Sonnenbrille. Es gibt sie in verschiedenen Varianten, von denen wir uns die Bose Frames Alto (Testbericht) und die Sportvariante Bose Frames Tempo (Testbericht) genauer angeschaut haben. Besonders letztere hat es uns wegen USB-C statt Ladeadapter, des Lautstärkereglers und guten Halts der Sonnenbrille angetan. Die Frames Tempo eignen sich besser für Sport und sind nach IPX4 gegen Wasser geschützt.
Insgesamt beeindruckt uns primär der überraschend gute Klang. Der Bass ist deutlich, ohne dass Bose ihn übermäßig betont. Die Mitten und Höhen sind klar erkennbar. Egal, ob es um perfekt abgemischte Popsongs oder punkige Protestsongs geht, die Sonnenbrille zaubert eine hervorragende Qualität in die Ohren.
Zum Ausprobieren haben wir uns ein paar Ultra-Low-Budget-Kopfhörer bei Aliexpress bestellt. Unser No-Name-Modell kostet aktuell gut 7 Euro. Das Tragen der zugegebenermaßen mäßig schicken Open-Ear-Kopfhörer ist zwar anfangs gewöhnungsbedürftig, vom erfreulich ordentlichen Sound sind wir dann aber positiv überrascht.
Klar, mit teuren Modellen oder Marken-Kopfhörern kann die Klangqualität nicht mithalten, für leichte musikalische Unterhaltung, Podcasts oder Telefongespräche ist sie aber völlig in Ordnung. Lediglich in Musikpausen sind im Hintergrund leichte Störgeräusche zu hören. Der Empfang ist im direkten Umfeld ausreichend. Bei Distanzen von über drei Metern kommt es zu gelegentlichen Aussetzern.
Die Akkulaufzeit erreicht nicht wie angegeben acht bis zehn Stunden, zwischen fünf und sechs Stunden halten die Kopfhörer aber selbst bei hoher Lautstärke durch. Das Nachladen dauert etwa zwei Stunden.
Wer einen Open-Ear-Kopfhörer mit hohem Tragekomfort und der besten Audioqualität sucht, kommt an den Shokz Openfit (Testbericht) kaum vorbei. Aber auch die Huawei Freeclip (Testbericht) sind richtig gut. Dazu punkten sie noch mit einem hohen Stylefaktor. Eine Überraschung folgt auf Platz 3. Denn die Baseus Eli sind richtig gut und mit 80 Euro auch noch bezahlbar. Auch wer zu den Bose Open Ultra Earbuds (heise-Testbericht) greift, macht im Grunde nichts falsch. In unseren Augen ist jedoch ihr Preis zu hoch. Wer einen echten Knochenschall-Kopfhörer will, der sollte zu den Shokz Openrun Pro (Testbericht) oder zu den mit 156 Euro bei Galaxus etwas günstigeren und dennoch guten Mojawa Run Plus greifen.
Einen großen Nachteil haben alle Open-Ear- und Knochenschall-Kopfhörer: Sie bieten eine weniger hohe Audioqualität als In-, On- und Over-Ear-Kopfhörer. Für besser klingende Alternativen empfehlen wir die folgenden Bestenlisten:
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