Ratgeber: Günstigste UHD-Monitore und ihre Haken
Daniel hat 2001 als Volontär bei der Zeitschrift PC Direkt angefangen. Nach seiner Ausbildung testete er vor allem PC- und IT-Produkte wie WLAN, DVD-Brenner und neue Technologien wie Web Pads, die Vorgänger der Tablets. Darauf folgte noch ein Ausflug in die Redaktion der Multimedia-Zeitschrift AVDC, bevor er in den Online-Journalismus wechselte.
Los ging's im Newsroom von VNUnet, kurze Zeit später verantwortete er die deutsche Ausführung des Gadget-Blogs Gizmodo. Dann baute er den deutschen Ableger von CNET auf, bevor er 2013 zur Gründung von TechStage zu heise medien wechselte. Im Laufe der Zeit entwickelte er TechStage zur Kaufberatungs-Webseite weiter, die 2024 in heise bestenlisten aufgegangen ist.
Einen 4K- beziehungsweise UHD-Monitor bekommt man bereits für unter 200 Euro, doch die Enttäuschung kommt beim Ausprobieren. Wir zeigen, worauf man beim Kauf achten sollte.
Corona sorgt für einen Preisanstieg bei typischen Homeoffice-Produkten. Das merkt man nicht nur bei Headsets und Webcams, sondern auch bei Monitoren – vor allem in der begehrten Klasse mit 4K-Auflösung . Während unser Preisvergleich vor gut einem Jahr noch 13 hochauflösende Bildschirme bis 250 Euro gelistet hat, sind es jetzt gerade noch drei Stück; nur ein Modell gibt es für unter 200 Euro. Und dann haben die günstigen Bildschirme noch einen großen Haken, der sie für viele Einsatzzwecke disqualifiziert. In der untersten Preisklasse sind immer noch viele Bildschirme mit TN-Panels ausgestattet.
TN-Panels kennen wir noch. Die meisten von uns dürften sie seit Jahren aus dem Alltag verbannt haben. Es ist jene LCD-Technologie , die sich durch absolut miese Blickwinkel auszeichnet; Smartphone-Hersteller trauen sich seit Jahren nicht mehr, diese Panels zu verbauen. Die Technik hat zwei große Vorteile: Sie ist billig und schnell, doch schon beim minimalem Bilck von der Seite gehen Kontrast und Farben verloren. Von der Geschwindigkeit profitieren vor allem Gamer, doch auch hier geht die Lust auf die miesen Blickwinkel zunehmend verloren. Außerdem setzen viele Spieler nach wie vor auf eine 1440er-Auflösung, da die Anforderungen an die Grafikkarte, aktuelle Games in 4K wiederzugeben, ein riesiges Loch in den Geldbeutel reißt. Mehr Informationen dazu gibt es in unserem Grafikkarten-Vergleich .
Die alternativen Display-Techniken sind besser, aber eben auch teurer. Gerade beim Monitor sollte man das zusätzliche Geld auf jeden Fall ausgeben, denn die große Diagonale im Vergleich zum Smartphone-Display führt dazu, dass man noch nicht einmal gerade vorm Bildschirm sitzend ein bis in die Ecken sauberes Bild sieht.
Am besten sollte man gleich zu 4K-Monitoren mit IPS-Panel greifen. Diese Display-Technik hat sich im Alltag zu Recht durchgesetzt: Farben, Kontraste und Blickwinkel sind deutlich besser. In manchen Größenklassen gibt es noch Bildschirme mit VA-Panels. Sie sind ein Kompromiss: seitlich sind die Blickwinkel durchaus in Ordnung, von oben und unten gibt es aber schnell verfälschte Farben und miese Kontraste. Außerdem sind die Displays langsamer als TN- und IPS-Panels, was für Gamer durchaus eine Rolle spielt. Interessanterweise kommt diese Technik überwiegend bei den 31,5-Zoll-Bildschirmen noch in relevanter Stückzahl zum Einsatz.
Auch an anderer Stelle sparen die Hersteller der günstigsten UHD-Monitore; meist gibt es weder eine Höhenverstellung noch eine Pivot-Funktion. HDMI haben alle Geräte, dazu gibt es oft noch Displayport und selten VGA (D-Sub).
Achtung: Manche Geräte mit mehr als einem HDMI-Eingang unterstützen nur an einem Port den HDMI-Standard 2.0. Wer den Bildschirm mit voller Auflösung betreibt, hat bei HDMI 1.4 nur eine Bildwiederholfrequenz von 30 Hz – und damit keine flüssige Darstellung mehr. Sogar die Maus ruckelt.
Wer den Bildschirm auch als (Gäste-)Fernseher betreiben möchte, sollte auf die Unterstützung von HDCP achten, damit er Fire-TV-Stick, Apple TV & Co. direkt anschließen kann. Oft gibt es auch integrierte Lautsprecher, die aber eher in die Kategorie „vorhanden“ als „klingt gut“ eingestuft werden sollten.
Im Idealfall unterstützt der neue Monitor außerdem Freesync ; für Gamer ist außerdem eine flotte Reaktionszeit wichtig. Das ist zwar eine Parade-Disziplin der TN-Panels, vergleichbar flotte IPS-Panels sind deutlich teurer. Hardcore-Spieler werden uns für diese Aussage verdammen, aber alle anderen werden keinen Unterschied zwischen 2 und 5 ms Reaktionszeit wahrnehmen – und 5 ms erreichen auch die günstigsten 4K-Monitore.
Die folgende Liste zeigt die derzeit billigsten Monitore mit 3840 × 2160 Pixeln. Sie haben allesamt ein TN-Panel – wir würden daher die Finger davon lassen, wenn es keinen wirklich guten Grund gibt.
In dieser Größe haben alle Monitore, die kein TN-Panel haben, ein IPS-Panel. Der Aufpreis zu den billigen TN-Modellen ist nicht mehr groß, schon 20 Euro können den Unterschied ausmachen. Wir würden lieber keinen UHD-Monitor kaufen als einen mit TN-Panel – und empfehlen im Zweifel, lieber noch etwas zu sparen und einen der folgenden Monitore zu erwerben.
Eine Dimension größer sind die Bildschirme 31,5 bis 32 Zoll und sind, wenn man TN-Panels auf jeden Fall ausschließen möchte, im unteren Preisbereich allesamt mit VA-Panel ausgestattet. Unsere Kollegen von c't haben in der Ausgabe 20/2018 sechs dieser Bildschirme ausführlich getestet . Für wiederum nur einen geringen Aufpreis zu einem 28-Zoller mit IPS-Panel gibt es hier deutlich mehr Bilddiagonale.
Jetzt wird's teuer: Wer in der gleichen Größe ein IPS-Panel haben möchte, muss deutlich tiefer in die Tasche greifen. Blicken öfters mehrere Personen auf den Bildschirm, ergibt die Investition Sinn – sitzt nur einer vorm Display, tun es auch die VA-Bildschirme. Oder man greift einfach bei den etwas kleineren Bildschirmen zu und spart einen Haufen Geld.
Obwohl Monitore teurer geworden sind, würden wir weiterhin nicht am Panel sparen. Ab etwa 280 Euro gibt es derzeit 4K-Bildschirme mit IPS-Panel im Bereich 28 Zoll. TN-Panels haben heute bei PC-Bildschirmen keine Daseinsberechtigung mehr. Wenn das Budget begrenzt ist, ziehen wir eine niedrigere Auflösung oder eine kleinere Bilddiagonale vor.
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