Logitech G432 im Test: Gaming Headset mit 7.1 Sound
Philipp hat seinen beruflichen Werdegang als Praktikant in einer Werbeagentur begonnen und ist mit verantwortlich für das Design von Bierdeckeln, Werbetafeln und einem Fan-Bus eines großen Fußballvereins. Danach folgte der erste Schritt zum Journalismus: Ein Volontariat bei PC-Zeitschriften, die heute kaum noch jemand kennt - PC Direkt und PC Professionell. Dann folgte ein mehrjähriger Ausflug in die Welt des Marketings, PR-Arbeit und Qualitätsmanagement in einem mittelständischen Handelsunternehmen.
Seit 2015 ist Philipp bei Heise im Team von Techstage aktiv und dort etwa für Drohnen, Balkonkraftwerke, Laser und zahlreiche China-Gadgets zuständig.
Unser Test zeigt, vernünftige Gaming Headsets müssen nicht teuer sein. Das zeigt der Test des Modell G432 von Logitech.
Beim Zocken ist ein gutes Headset fast ebenso wichtig, wie ein schneller Gaming-PC (Kaufberatung) und Monitor (Ratgeber) . 2018 haben wir bereits einige Top-Modelle in der Preisklasse zwischen 120 und 300 Euro getestet (Vergleichstest) . Nun stellen wir uns der Frage, ob günstige Headsets unter 100 Euro ausreichend sind. Nach dem Headset Kraken V2 Pro von Razer (Testbericht) folgt nun der Einzeltest des G432 von Logitech. Weitere Tests folgen in den nächsten Wochen.
Das G432 ist dank modernen Designs und dem auffälligen Klapp-Mikrofon sofort als Gaming-Kopfhörer erkennbar. Das Aussehen ist an das der Vorgänger-Modelle angelehnt. Außer der hellblauen Ohrpolster besteht das Headset vorrangig aus mattem, schwarzem Kunststoff. Nur der verstellbare Kopfbügel ist aus Metall. Auffällig sind die silbernen Logos an den Ohrmuscheln und der kleine Schriftzug mit der Typenbezeichnung.
Die Ohrmuscheln des G432 sind um 90 Grad drehbar – das macht den Transport des 17 × 8 × 18 cm großen Kopfhörers deutlich einfacher. Da die Drehgelenke aus Kunststoff bestehen, ist die Konstruktion allerdings etwas wackelig. Beim Auf- und Absetzen knarzt das Headset. Das ist nicht weiter schlimm, hinterlässt aber keinen hochwertigen Eindruck. Das Gewicht ohne Adapter liegt bei 259 Gramm.
Eine Kabelfernbedienung hat das Headset nicht. Zur Lautstärkenregulierung dient ein Rädchen auf der Rückseite des linken Kopfhörers. Dieses funktioniert zuverlässig, wirkt aufgrund des geringen Wiederstandes allerdings billig. Das Mikrofon wird durch Hochklappen deaktiviert. Das Klinke-Kabel ist an der linken Ohrmuschel befestigt. Auf eine schützende Gewebeummantelung verzichtet Logitech.
Das G432 kommt komplett ohne RGB-Beleuchtung aus. Uns gefällt das gut, da wir blinkende LEDs am Headset als störend empfinden. Das ist natürlich eine Frage des Geschmacks. Wer auf LED-Effektbeleuchtung steht und möchte, dass seine Kopfhörer zusammen mit Maus und Tastatur im Takt blinken, muss zu einem anderen Modell greifen.
Das vierpolige 3,5 mm-Klinke-Kabel des G432 ist 200 cm lang und ist somit ausreichend, aber nicht großzügig. Für den PC unterm Schreibtisch ist die Länge gerade noch in Ordnung. Wer gerne etwas mehr Bewegungsfreiheit haben möchte, braucht ein entsprechendes Verlängerungskabel. Neben dem Headset gehören ein USB-auf-Klinke-Adapter und ein Klinke-Kabel mit getrenntem Kopfhörer- und Mikrofon-Stecker zum Lieferumfang. Eine Tasche für den Transport ist nicht beigepackt.
Die Audioqualität des G432 ist gut und überraschend ausgewogen. Der Bassanteil der 50-mm-Lautsprecher ist weit weniger überdreht als es beispielsweise beim Kraken V2 Pro von Razer (Testbericht) der Fall ist. Im direkten Vergleich eignet sich das Headset somit deutlich besser für Musikfans als andere Gaming-Modelle. Die Abschirmung nach Außen ist nur mittelmäßig. Zwar werden Umgebungsgeräusche spürbar durch die Ohrpolster gemildert, vollkommen abgeschirmt ist der Nutzer trotzdem nicht.
Wer das Headset mit 7.1-Unterstützung nutzen will, muss es mit dem USB-Adapter und der darin verbauten Soundkarte betreiben. Wer den Klinke-Anschluss nutzt, hört lediglich Stereo-Sound. Die zur Konfiguration nötige Software G-Hub gibt es für Mac und Windows. An unserem Mac war es im Test allerdings nicht möglich, den Surround-Sound zu aktivieren. Auf einem Win-10-PC klappte die Funktion auf Anhieb.
Bei Spielen mit 7.1-Unterstützung ist die Ortung von Geräuschen in Surround-Modus deutlich einfacher als im Stereo-Modus. Der emulierte Raumklang kommt natürlich nicht an echte 7.1-Systeme heran – ein Unterschied zu normalen Stereo-Kopfhörern ist trotzdem deutlich spürbar. Davon abgesehen, macht das G432 auch im Stereo-Modus eine gute Figur.
Das am linken Kopfhörer angebrachte Mikrofon ist klappbar und macht einen guten Job. Die Übertragung der Stimme ist laut und unverfälscht. Störende Nebengeräusche filtert das Mikrofon zum größten Teil heraus. Wer sein Mikrofon stumm schalten möchte, muss es nach oben klappen. Das ist am Anfang gewöhnungsbedürftig, funktioniert aber gut und zuverlässig.
Das G432 trägt sich sehr angenehm. Durch die weiche Polsterung und das insgesamt niedrige Gewicht, vergisst man schnell, dass man überhaupt ein Headset trägt. Auch nach mehreren Stunden Dauerzocken haben wir keinerlei Probleme mit Schweißbildung oder überhitzen Ohren.
Das G432 gefällt uns im Test gut. Wer ein vernünftiges Gaming-Headset mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis sucht, kann beim Modell von Logitech bedenkenlos zuschlagen. Die Kopfhörer eignen sich dank des ausgewogenen Sounds und der zuschaltbaren 7.1-Funktion auch für Film- und Musikfans.
Wer beim Zocken Wert auf markante Bässe legt, muss die Standard-Soundeinstellungen per G-Hub verändern oder zum Kraken V2 Pro von Razer (Testbericht) greifen. Der größte Wermutstropfen beim G432 ist die Verarbeitung. Das Headset wirkt aufgrund der wackligen Ohrmuscheln deutlich weniger stabil und wertig als das Modell von Razer. Fans von bunter Effektbeleuchtung sollten zu einem anderen Headset greifen.
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