Test: Emporio Armani Connected – modische Hybrid-Smartwatch
Philipp hat seinen beruflichen Werdegang als Praktikant in einer Werbeagentur begonnen und ist mit verantwortlich für das Design von Bierdeckeln, Werbetafeln und einem Fan-Bus eines großen Fußballvereins. Danach folgte der erste Schritt zum Journalismus: Ein Volontariat bei PC-Zeitschriften, die heute kaum noch jemand kennt - PC Direkt und PC Professionell. Dann folgte ein mehrjähriger Ausflug in die Welt des Marketings, PR-Arbeit und Qualitätsmanagement in einem mittelständischen Handelsunternehmen.
Seit 2015 ist Philipp bei Heise im Team von Techstage aktiv und dort etwa für Drohnen, Balkonkraftwerke, Laser und zahlreiche China-Gadgets zuständig.
Smartwatches sind für Technikbegeisterte: die Uhren wirken futuristisch, müssen einmal am Tag ans Ladegerät und der modische Aspekt rückt oft in den Hintergrund. Dass es auch ganz anders geht, zeigt Emporio Armani mit der EA Connected Serie. Wir haben getestet, was die Hybrid-Uhr mit der Technik der Fossil Group kann und wie sie sich im Alltag schlägt.
Unser Testmodell sieht richtig edel aus: schwarzes Lederarmband, schwarze Schließe mit graviertem Logo und schwarzes Gehäuse aus Edelstahl. Das ebenfalls schwarze Zifferblatt mit Sonnenschliff kommt ohne Schnörkel und Ziffern aus. Anstelle der Zwölf hat die Uhr stattdessen ein auffälliges, silbernes Armani-Logo.
Ansonsten sind noch der Emporio-Armani-Connected Schriftzug und die Anzeige für das Fitnessziel zu entdecken. Weder Bildschirm noch USB-Anschluss sind vorhanden: Die Hybrid-Smartwatch sieht aus wie eine klassische analoge Armbanduhr.
Das Gehäuse hat einen Durchmesser von 43 Millimeter und eine Höhe von knapp 12 Millimeter. Das 22 Millimeter breite Armband verfügt, anders als die fast baugleiche, aber erheblich günstigere Fossil Q Grant , nicht über einen Schnellverschluss. Weder Zeiger noch Zifferblatt sind nachleuchtend – ein Ablesen in der Dunkelheit ist somit nicht möglich.
Die EA Connected ist wasserdicht; allerdings nur nach ATM 3. Das bedeutet: Händewaschen ist noch in Ordnung, in der Wanne sollt man sie sicherheitshalber abnehmen. Schwimmen oder gar Tauchen verträgt die Uhr definitiv nicht.
Zu den smarten Funktionen gehören der integrierte Schrittzähler, Schlaftracker, Wecker, Benachrichtigungen, Musiksteuerung und Kamera-Fernauslöser für das gekoppelte Smartphone. Zusätzlich kann die Uhr eine zweite Zeitzone und den Fortschritt des persönlichen Fitnessziels darstellen.
Durch das fehlen eines Bildschirms muss der Nutzer einer Hybrid-Smartwatch einige Einschränkungen in Kauf nehmen: Die Anzeigen sind auf ein absolutes Minimum reduziert und funktionieren nur mit Hilfe der analogen Zeiger, des Vibrations-Alarms und der kleinen Zusatzanzeige.
Das Fehlen eines Monitors hat einen riesigen Vorteil gegenüber einer üblichen Smartwatch: Die Uhr muss nicht jeden Tag ans Ladegerät. Die eingebaute Knopfzelle (CR2430) hält laut Herstellerinformation gut ein halbes Jahr durch und lässt sich durch den Nutzer selbst austauschen. Die Kosten für eine neue Knopfzelle liegen bei rund sechs Euro. Die App weist darauf hin, dass bei sehr häufiger Nutzung des Vibrations-Alarms die Batterielaufzeit kürzer ausfällt.
Um trotz fehlenden Displays die Funktionen der Uhr zu nutzen, braucht man die EA Connected App für Android oder iOS . Diese ist zwar kostenlos, setzt aber eine Registrierung voraus. Mit dem Verzicht auf einen Registrierungszwang hätte Armani mit seiner Hybrid-Smartwatch sicherlich noch weitere Kunden erschließen können: All jene, die sich mit den Geschäftsmodellen von Apple und Google nicht anfreunden können.
Nach dem Aktivieren von Bluetooth starten wir die App und wählen Gerät hinzufügen . Dazu legen wir Uhr und Handy nebeneinander und drücken für fünf Sekunden auf den mittleren Taster. Die Uhr vibriert dreimal kurz und wenige Sekunden später erscheint die Meldung, dass die Geräte gekoppelt wurden. Nach Eingabe von Körpergröße, Gewicht und Geschlecht startet die Synchronisation. Uhrzeit und Datum kommen direkt vom Handy und können nicht an der Uhr eingestellt werden. Die vermeintliche Krone zum Verstellen der Zeiger ist in Wirklichkeit ein dritter Taster.
Auf dem Hauptbildschirm der App sehen wir die drei Reiter Schlaf, Aktivität und Ziele. Mit einem Fingerwisch können wir zwischen Tages-, Wochen- und Monatsübersicht wechseln. Die getrackten Daten sind so sehr einfach abrufbar. Wer möchte, kann die getrackten Daten per Freigabe in der App auch an andere Gesundheits- und Fitness-Apps weiterleiten.
Im Menü finden wir die weiteren Funktionen Benachrichtigungen, Alarm, zweite Zeitzone und den sogenannten Emporio Armani Link.
Bei der EA Connected wechselt man mit dem oberen Taster zwischen Datums- und Fortschrittsanzeige. Mit dem mittleren Taster wechseln wir zwischen Uhrzeit und einer zweiten Zeitzone.
Anders als bei der Q-Grant ist nur der untere Taster frei belegbar. Konkret betätigt er den sogenannten Emporio Armani Link. Dieser bietet entweder die Möglichkeit, das persönliche Ziel zu tracken, Musik oder Kamera vom Smartphone zu steuern oder Alarm am Handy auszulösen.
Firmware-Updates sind unproblematisch. Die App zeigt an, wenn eine neue Version zur Verfügung steht und überspielt diese komfortabel auf die Uhr.
Das persönliche Ziel ist eine nette Spielerei: Die Uhr zählt jeden Knopfdruck und zeigt das Ergebnis in der App an. In der Praxis funktioniert das zuverlässig – wirklich benutzt haben wir es aber nur testweise. Viel praktischer finden wir die Smartphone-Suche, die einen Klingelton am Handy abspielt und so beim schnellen Wiederfinden hilft. Auch der Fernauslöser für die Smartphone-Kamera ist oft hilfreich.
Was uns fehlte, war ein Feedback für den Ziel-Erreichen-Taster. Ob man tatsächlich gedrückt hat, sieht man erst in der Auswertung innerhalb der App. Eine Rückmeldung mittels Vibration fehlt leider.
Die Alarmfunktion klingt erstmal recht banal – in der Praxis bietet sie aber einen echten Mehrwert gegenüber jeder analogen Uhr. Statt eines auffälligen Handy-Klingeltons, erinnert uns ein dezentes Vibrieren am Handgelenk. Gerade im Büro oder in einer Besprechung eine wirklich tolle Sache.
Die Benachrichtigungen funktionieren für bis zu sechs hinterlegte Kontakte. Bekommen wir eine Nachricht oder einen Anruf von einer dieser Nummern, vibriert die Uhr und die Zeiger zeigen an, wer versucht hat, uns zu erreichen.
Die Emporio Armani Connected ist in verschiedenen Farbvarianten und mit Armbändern aus Leder oder Edelstahl erhältlich. Neben der komplett schwarzen Uhr gibt es Varianten mit silbernem oder rosegoldenem Gehäuse. Auch das Zifferblatt ist in verschiedenen Farben erhältlich. Noch sind nicht alle Variationen auf dem Markt.
Die EA Connected gefällt uns richtig gut. Das Design ist hochklassig und die smarten Funktionen sind schön unauffällig. Auch die Tatsache, dass die Uhr nicht ständig nachgeladen werden will ist ein riesiger Pluspunkt; vor allem für Träger von klassischen, analogen Uhren.
Für diejenigen, die keinen kleinen Computer am Handgelenk wollen, ist eine Hybrid-Smartwatch ganz klar eine gelungene Alternative zu Apple Watch und Co. Auch wer bisher einen Fitnesstracker ohne Puls-Sensor nutzt, wird mit der EA Connected sehr zufrieden sein.
Nur der Preis gibt uns zu denken: Die Fossil Q Grant kostet weit weniger. Und dass, obwohl die verbaute Technik identisch ist. Ob der Aufpreis für die Marke diesen Mehrwert bringt, muss jeder für sich selbst entscheiden.
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