Das Nokia 5.1 Plus ist ein Einsteiger-Smartphone mit Android One und Dualkamera. Es kommt für den Preis von 229 Euro auf den Markt. TechStage hat den Test gemacht.
Anders als bei seinem kleinen Bruder, dem Nokia 5.1 (Testbericht) , ist das Gehäuse der Plus-Variante nicht aus Metall, sondern aus Glas. Sowohl die vordere als auch die hintere Seite des Nokia 5.1 Plus sind aus einem an den Seiten gebogenen Glaselement. Der Rahmen des Smartphones ist aus Metall gefertigt und besitzt eine Hochglanzoptik. Alles in allem wirkt das Design ansprechend und edel. An der Verarbeitung gibt kaum etwas auszusetzen: Die Übergänge sind sauber und haben keine harten Kanten. Die an den Seiten angebrachten Knöpfe haben einen angenehmen und guten Druckpunkt.
Aufgrund des stark abgerundeten Gehäuses liegt das Nokia 5.1 Plus gut und komfortabel in der Hand. Wie bei allen Smartphones aus Glas, rutscht auch das Nokia etwas, gerade wenn die Hände feucht sind. Doch ganz so schlimm wie beim Nokia 5.1 ist es nicht: Der Rahmen der Plus-Variante verleiht einen deutlich besseren Halt.
Mit einer Höhe von 149 mm und einem Gewicht 161 g ist das Nokia 5.1 Plus kleiner und leichter als die meisten Smartphones heutzutage. Die Bedienung mit einer Hand ist aufgrund des langen, schlanken Formfaktors von 19:9 schwer bis kaum möglich. Der auf der Rückseite angebrachte Fingerabdrucksensor arbeitet schnell und zuverlässig. Er ist etwas im Gehäuse eingelassen, somit lässt er sich auch ohne Hinzusehen ertasten.
Im Nokia 5.1 Plus arbeitet der Mediatek Helio P60. Der Prozessor mit seinen acht Kernen hat eine Taktfrequenz zwischen 793 und 1800 MHz. Dem Einsteiger-Prozessor stehen 3 GByte RAM zur Seite, damit bietet die Plus-Variante einen GByte Arbeitsspeicher mehr als beim Nokia 5.1.
Im Benchmark von Antutu kommt das Nokia 5.1 Plus auf eine Punktanzahl von 119.000. Damit ist es in etwa 169 Prozent schneller, als das vergleichbar aufgestellte GS185 (Testbericht) des deutschen Herstellers Gigaset. Der Leistungsvorsprung gegenüber dem Nokia 5.1 beträgt etwa 65 Prozent. Mit kleinen Spielen kommt das Nokia 5.1 Plus gut zurecht. Erst bei aufwändigeren 3D-Spielen mit detaillierter Grafik kommt es an seinen Grenzen und stockt beim Abspielen. Aufgaben des täglichen Bedarfs meistert das Nokia 5.1 Plus schnell und souverän, Ruckler sind kaum vorhanden.
Auf dem Nokia 5.1 Plus ist Android One als Betriebssystem installiert. Die zugrundeliegende Version ist allerdings noch Oreo 8.1. Wann genau der Hersteller HMD Global das Upgrade auf Android 9 Pie bringen will, ist näher nicht bekannt. Dass dies aber passieren wird, steht außer Frage. Denn Android One ist ein nicht modifiziertes und zertifiziertes System direkt von Google. Die Oberfläche ist unberührt und entspricht den Vorgaben des Machers von Android. Der hauptsächliche Vorteil von Android One ist Versorgung mit aktueller Software: Mit dem Kauf des Nokia 5.1 Plus bekommt der Nutzer das Versprechen von HMD Global und Google, dass das Gerät drei Jahre lang Updates und zwei Jahre lang Upgrades erhält. Und wie die Vergangenheit zeigt, hat HMD Global bisher seine Versprechen eingehalten.
Auch beim Speicher ist die Plus-Variante besser aufgestellt als das normale Nokia 5.1: Statt 16 GByte gibt es 32. Allerdings stehen dem Nutzer lediglich 21 GByte für seine Verwendung bereit. Das ist nicht viel, deshalb ist die Erweiterung des Speichers sinnvoll. Alternativ nimmt das Telefon auch eine zweite Nano-SIM-Karte auf und bietet somit Dual-SIM. Das klappte im Test ohne Probleme. Welche Speicherkarte die beste für Android ist, haben wir ausführlich getestet: Kaufberatung & Test: Welche Micro-SD-Karte für Android?
Im Nokia 5.1 Plus sitzt ein fest eingebauter Akku mit einer Kapazität von 3060 mAh. Bei moderater Nutzung bietet das Telefon eine Laufzeit von einem Tag. Im Test mit einem kontinuierlich laufenden Video bei maximaler Display-Helligkeit hat es 4 Stunden und 55 Minuten mit einer einzigen Akkuladung erreicht, das entspricht ungefähr die Hälfte von dem, was das Nokia 5.1 schafft. Das kabelgebundene Laden des Akkus über USB-C dauerte im Test etwas weniger als zwei Stunden. Nach einer Ladezeit von 30 Minuten erreichte der Akku einen Stand von 47 Prozent.
Auch dabei sind WLAN nach ac-Standard und LTE. Bluetooth 4.2 und ein UKW-Radio sind ebenfalls an Bord. NFC und Kompass fehlen allerdings. Somit ist das mobile und digitale Bezahlen über Google Pay genauso wenig möglich, wie eine Kompass-basierte Fußgängernavigation.
Das Display des Nokia 5.1 Plus hat eine Diagonale von 5,8 Zoll (ca. 15 cm). Die Auflösung ist High-Definition+, das sind 1520 × 720 Pixeln. Damit bietet der Bildschirm eine geringe Pixeldichte von 290 Pixel-pro-Zoll an. Das sind etwa 34 Prozent weniger Bildschärfe als beim Nokia 5.1 mit 439 ppi. Zum Betrachten von Texten und Grafiken reicht es vollkommen aus; nur beim genaueren Hinsehen ist der Unterschied sichtbar. Dennoch sind die etwas mehr als 1 Million Bildpunkte nicht mehr zeitgemäß.
Das Nokia 5.1 Plus hat eine Dualkamera auf der Rückseite, das ist nicht üblich in der Klasse der Einsteiger-Smartphones. Die Auflösung der Hauptkamera beträgt 13 Megapixeln. Dazu kommt die 5-Megapixel-Kamera, die Informationen zur räumlichen Tiefe liefert. So schießt das Nokia 5.1 Plus schöne Bilder mit einem verwaschenen Hintergrund. Der Bokeh-Effekt ist in der Kamera-App live sichtbar und zeigt an, wie gut der Effekt nach dem Auslösen aussieht. Mit feinen Elementen wie Menschenhaar, Schlüsseln oder Strohhalme hat der Bokeh-Effekt seine Schwierigkeiten: Oft liegt die Interpretation falsch und ein neuer Versuch muss her. Im Übrigen ist die Bildqualität in Anbetracht der Preisklasse gut, für Schnappschüsse wird es ausreichen.
Bietet das Nokia 5.1 Plus wirklich ein Plus gegenüber dem herkömmlichen Nokia 5.1? Die Antwort auf die Frage lautet: nicht wirklich. Mal ist das Plus-Modell hier und dort besser aufgestellt, als das 5.1er und Mal umgekehrt. Zum Beispiel bei der Display-Auflösung, dem USB-Anschluss, dem RAM oder dem Akku.
Das Nokia 5.1 gibt es schon ab 149 Euro – unserer Meinung nach sind die 79 für die Dualkamera und das Glasgehäuse beim Nokia 5.1 Plus nicht unbedingt gerechtfertigt.
Affiliate-Information
Bei den mit gekennzeichneten Links handelt es sich um Provisions-Links (Affiliate-Links). Erfolgt über einen solchen Link eine Bestellung, erhält TechStage eine Provision. Für den Käufer entstehen dadurch keine Mehrkosten.