Vergleichstest 2018: Amazon Echo Dot vs. Plus vs. Show
Amazon hat 2018 ihren Echo Dot, Echo Plus und Echo Show Updates verpasst, die sich sehen lassen können. Unser Vergleichstest zeigt, für wen sich welches Gerät eignet.
Mitte 2015 hat Amazon den ersten Echo in den USA vorgestellt. Inzwischen ist der Versandhändler Marktführer bei Smart Speakern und hat allein dieses Jahr drei neue Modelle auf den Markt gebracht. Das Portfolio umfasst derzeit neben dem klassischen Echo 2. Generation (Testbericht) den kleinen Echo Dot 3. Generation (Testbericht) , die Smart-Home-Variante Echo Plus 2. Generation (Testbericht) , das „Smart Display“ Echo Show 2. Generation (Testbericht) und seinen kleinen runden Bruder Echo Spot 1. Generation (Testbericht) . Noch in diesem Jahr sollen der puristische Echo Input und die Bass-Box Echo Sub folgen. Abgesehen davon gibt es zahlreiche weitere Smart Speaker von Drittherstellern, die ebenfalls die Sprachsteuerung Alexa integrieren.
Amazons Alexa ist zwar der erfolgreichste Sprachassistent, allerdings ist er weder der erste, noch der einzige. Ganz im Gegenteil: Die Konkurrenz ist groß. Die zwei bekanntesten Konkurrenten sind Apples Siri und der Google Assistant, die jeweils auf Smartphones mit iOS beziehungsweise Android vorinstalliert sind. Daneben wollen auch Microsoft mit Cortana, Telekoms Magenta und die hierzulande weniger bekannten Sprachassistenten der chinesischen Unternehmen Alibaba und Xiaomi mit den Nutzern sprechen. Wie sich der Markt derzeit aufteilt, zeigt eine Studie von Strategy Analytics .
Während all diese kommerziellen Lösungen das Ziel haben, mittel- oder langfristig Geld mit den Sprachdiensten zu verdienen, geht die Open-Source-Lösung mycroft.ai einen anderen Weg. Finanziert über eine Kickstarter-Kampagne, mussten Käufer den Mycroft Mark I noch selbst zusammenbasteln. Wie das abläuft, zeigen unsere Kollegen von Technology Review . Mittlerweile entwickelt das Team den Mycroft Mark II und sammelt dafür über Indiegogo Geld.
Keine dieser Sprachassistenten ist jedoch so vielfältig wie Amazons Alexa. Denn neben den Grundfunktionen wie Termine verwalten, Musik abspielen oder Smart-Home-Geräte steuern, lernt Alexa mit einer Auswahl von über 50.000 Apps – Amazon nennt sie Skills – neue Funktionen hinzu. In dieser Fotostrecke haben wir unsere 20 Lieblings-Skills gesammelt. Noch mehr Information bietet der Artikel Was Alexa alles kann: Musik, Smart Home, Skills .
Die Grundfunktionen führen alle Echo-Geräte aus – nur nicht alle gleich gut. Klar stellen alle einen Wecker, tragen neue Termine ein und erinnern auf Wunsch daran. Auch Musik spielen sie genauso zuverlässig ab wie sie Nachrichten vorlesen. Trotzdem bieten der Echo Spot und der Echo Show dank ihrer Displays einen gewissen Mehrwert. Egal was Alexa sagt, der Text steht auf dem Bildschirm. Sogar beim Musik-Streamen über Amazon-Dienste zeigen sie meist den Songtext.
Besonders sinnvoll ist die Kalenderverwaltung. Denn die Display-Echos rotieren jeden Tag die aktuellen Termine über den Touchscreen und erinnern unaufdringlich an sie. Daneben zeigen sie täglich wechselnde, mehr oder weniger spannende redaktionelle Beiträge, die Alexa via Erzähl-mir-mehr -Befehl vorliest. Auch die Videotelefonie, bald sogar Skype, sowie das Abspielen von Streaming-Videos ist ein klarer Vorteil der Display-Echos.
„Alexa, Licht an!“: Die Smart-Home-Steuerung über Echo-Geräte ist vielleicht eine der sinnvollsten Funktionen der Geräte. Egal ob Licht, Steckdosen, Kamerasysteme, Temperatursteuerung oder Einbruchsicherung – Alexa arbeitet mit sehr vielen gängigen Smart-Home-Systemen zusammen.
Wenn es lediglich darum geht, das Licht im Wohnzimmer an- oder auszuschalten, kann das der sehr günstige Dot genauso gut wie der teure Echo Show. Seine wahre Stärke spielt der Echo Show aus, wenn Video ins Spiel kommt. Zum Beispiel zeigt der Show auf Wunsch das Bild der Arlo-Überwachungskamera (Testbericht) oder wird mit der WLAN-Türklingel Ring (Tesbericht) zur vollwertigen Video-Gegensprechanlage.
Der Echo Plus integriert genauso wie der neue Echo Show (2018) eine Zigbee-Bridge und kommuniziert so mit kompatiblen Smart-Home-Geräten. Dazu gehören unter anderem LED-Lichter von Philips Hue und Osram Lightify (Marktübersicht: Licht steuern mit Alexa ), Logitech Harmony, Samsung Smartthings und viele mehr. Das macht die Geräte für all jene Interessant, die ihr Heim neu mit Smart-Home-Geräten ausstatten und noch keine dafür nötige Zigbee-Bridge besitzen.
Im 2018er Echo Plus verbaut Amazon zusätzlich ein Thermometer für die Smart-Home-Steuerung. Fällt die Temperatur unter einen definierten Punkt, dreht der Echo Plus zum Beispiel die Heizung auf. Steigt sie hingegen, senken sich die smarten Rollläden. Auf Wunsch sagt der Smart Speaker mit dem Sprachbefehl „Wie ist die Temperatur im Echo?“ auch die Raumtemperatur an.
Die mäßige Qualität des Klangs war einer der Hauptkritikpunkte an den Echos. Hinzu kommt, dass sich einige der älteren Echo-Generationen nicht per Kabel mit einer Anlage verbinden lassen. So war es zwar von Anfang an möglich, Radio oder eigene Musik über die Echos zu hören. Viel Freude wollte aufgrund des dünnen Sounds jedoch selten aufkommen.
Das hat sich 2018 geändert. Der neue Echo Plus (Testbericht) und der neue Echo Show (Testbericht) hören sich nun deutlich voller an. Gerade der zuvor stiefmütterlich behandelte Bass nimmt nun eine gewichtige Rolle im Klangbild ein. Sogar in den handtellergroßen 2018er Echo Dot hat es Amazon geschafft, deutlich mehr Klangvolumen zu quetschen.
Echo Dot | Echo | Echo Plus | Echo Spot | Echo Show | |
---|---|---|---|---|---|
UVP in Euro | 59,99 | 99,99 | 149,99 | 129,99 | 229,99 |
Größe Lautsprecher | 41 mm | 63-mm-Woofer und 16-mm-Hochtonlautsprecher | 76-mm-Woofer und 20-mm-Hochtonlautsprecher | 36-mm-Lautsprecher | Duale 50-mm-Stereotreiber und passiver Bassradiator |
Note Klangqualität | 3 | 3 | 2 | 4 | 2 |
Integrierte Zigbee-Bridge | − | − | ✔ | − | ✔ |
Integriertes Thermometer | − | − | ✔ | − | − |
Displaygröße | − | − | − | 63 mm | 256 mm |
Sprachanrufe | ✔ | ✔ | ✔ | ✔ | ✔ |
Videotelefonie | − | − | − | ✔ | ✔ |
Bluetooth | ✔ | ✔ | ✔ | ✔ | ✔ |
3,5-mm-Klinkenstecker | ✔ | ✔ | ✔ | ✔ | − |
Der neue Echo Show und der neue Echo Plus bieten den besten Sound des gesamten Echo-Portfolios. Dabei kostet der Echo Plus nur etwa halb so viel wie der Show. Wer also nur auf dem Klang Wert legt, kann sich in dem Punkt den Aufpreis für das Display sparen.
Trotz des besseren Klangs im Vergleich zu Vorgängerversionen können die Echo-Geräte nicht mit den Großen mithalten. Viele Multiroom-Systeme von Sonos, Teufel, Yamaha und Co. bieten ein deutlich reicheres Klangbild. Wer Alexa parallel zu seiner bestehenden, Musik-Installation nutzen will, greift zum günstigen Echo Dot. Er bietet die volle Alexa-Funktionalität und gibt seinen Sound wahlweise über das 3,5-mm-Klinkenstecker-Anschluss oder Bluetooth ab.
Ab dem 12. Dezember 2018 verkauft Amazon dafür den Echo Input. Er wird mit einer UVP von 40 Euro das günstigste Echo Gerät. Er verzichtet komplett auf einen Lautsprecher und ist darauf ausgelegt, über Kabel oder Bluetooth bestehenden Musik-Anlagen smart zu machen. Alternativ bieten viele Dritthersteller bereits eine Alexa-Anbindung. Dazu gehören Sonos, Ultimate Ears, Medion und Hama.
Amazon wechselt die Anzahl der verbauten Richtmikrofone munter durch. Doch egal, ob in den Geräten acht wie im aktuellen Echo Show oder vier wie im neuen Echo Dot stecken: Alle Echo-Geräte hören sehr genau zu. Meist reicht es, in gedämpfter Lautstärke das Aktivierungswort zu sagen, schon ist der Echo einsatzbereit. Spielt der Echo selbst gerade Musik ab, muss man entsprechend lauter reden.
Dabei verarbeiten alle Echo-Geräte das Gesprochene zunächst intern und filtern es nach dem Aktivierungswort. Sobald dieses fällt, überträgt das Gerät das daraufhin Gesagte zur Auswertung an die Amazon-Server. Dabei verfügt jedes Echo-Gerät über einen Hardware-Button zur Deaktivierung der Mikrofone.
Der Amazon Echo Dot ist mit einer UVP von 60 Euro der günstigste Echo-Smart Speaker. Der Amazon Echo kostet 100 Euro, der neue Echo Plus 150 Euro. Die beiden Display-Varianten Echo Spot und der neue Echo Show wechseln für 130 beziehungsweise 230 Euro den Besitzer. Der Echo Sub soll ab dem 29. Dezember 2018 ausgeliefert werden und kostet 130 Euro, der ab dem 12. Dezember erhältliche Echo Input ohne eigenen Lautsprecher 40 Euro.
Wer mit einem Kauf liebäugelt, sollte sich dennoch ein wenig gedulden. Wir gehen davon aus, dass Amazon die Preise für seine Geräte zur am 19. November 2018 startenden Cyber Week ordentlich reduziert.
Neben dem Amazon-Geräten bieten auch Dritthersteller Geräte mit Alexa an. Einer der bekanntesten Vertreter ist wohl der Sonos One für 200 Euro. Klanglich steckt er jeden Echo in die Tasche. Noch mehr Sound bietet die etablierte Yamaha Musiccast Bar 400 für 600 Euro und Samsungs Sound+ All-in-one Soundbar für 520 Euro. Eine kabellose Alexa-Alternative ist der Ultimate Ears Blast für 90 Euro – ein Wlan-Netzwerk voraus gesetzt. Auch der Medion P64430 integriert für 200 Euro Alexa.
Wer die eierlegende Wollmilch-Alexa will, greift zum 2018er Echo Show (Testbericht) . Es gibt kein Echo-Gerät mit vergleichbar vielen Features. Der Show hat eine Zigbee-Brigde, guten Sound und vor allem ein großes Display, welches bei vielen Alexa-Anwendung richtig viel Sinn macht.
Der 2018er Echo Plus (Testbericht) hat einen ähnlich guten Klang, verzichtet auf das Display, nicht jedoch auf die Zigbee-Bridge. Als einziger Echo-Lautsprecher integriert er ein Thermometer. Das macht ihn zum Smart-Home-Allrounder für 150 Euro. Der Echo Dot (Testbericht) bietet sich dank seines günstigen Preises und der dennoch vollwertigen Alexa-Funktionalität perfekt für den Einstieg in die Smart-Home-Welt an – perfekt zum Steuern und Zuhören, aber zu schwach für Musik. Dank Bluetooth und 3,5-mm-Klinkenstecker exportiert er seine Audio-Ausgabe aber auf große Musikanlagen und macht sie somit smart.
Doch auch außerhalb des Echo-Universums gibt es durchaus attraktive Alexa-Alternativen. Gerade wer wirklich guten Klang will, sollte sich zum Beispiel den Sonos One (Testbericht) oder die Yamahona Musiccast Bar anschauen. Der Ultimate Ears Blast (Testbericht) gehört zu den wenigen Alexa-Geräten mit integriertem Akku.
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